
Wer für Gerechtigkeit sorgt, sorgt gleichzeitig für Frieden. Doch was gerecht ist, darüber wird oft gestritten, so wie am Wochenende zur Frühjahrstagung der Landessynode. Die pfarrerdominierte gesetzgebende Synode beschloss, dass sich der Bemessungssatz für die Dienstbezüge der Pfarrer und Kirchenbeamtinnen statt bisher zu 95 Prozent künftig zu 100 Prozent an dem der Beamten des Freistaats Sachsen orientieren soll. Diese gut fünf Prozent mehr Geld sind sicher gerecht im Vergleich zu Pfarrerkollegen in anderen Landeskirchen oder auch zu Beamten beim Freistaat. Im Vergleich zu Kantorinnen, Gemeindepädagogen und anderen kirchlichen Mitarbeitern im Angestelltenverhältnis dagegen ist es ungerecht. Denn während sich die Beamtenbesoldung an der Tarifentwicklung im öffentlichen Dienst orientiert und im kirchlichen Bereich einfach übernommen wird, haben sich die Gehälter für die kirchlichen Angestellten seit vielen Jahren immer weiter vom Tarif im öffentlichen Dienst entfernt – abwärts wohlgemerkt. Von Gerechtigkeit kann hier schon lange keine Rede mehr sein, zumal die Angestelltenvertreter Jahr für Jahr in der Arbeitsrechtlichen Kommission für eine Tariferhöhung kämpfen müssen. Ohne Streik und ohne juristische Vertreter. Wenn 100 Prozent für die Pfarrer und Kirchenbeamten gerecht sind, dann sind es 100 Prozent Orientierung am öffentlichen Dienst für die anderen Mitarbeiter auch. Das muss sich die Landeskirche leisten. Kann oder will sie das nicht, hat die Synode das falsche Signal gesetzt. Dann würde mit unterschiedlichen Maßstäben gemessen. Und das darf sich die Landeskirche nicht leisten, wenn sie den Frieden unter den Mitarbeitern – in der Dienstgemeinschaft – wahren will.
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Teilnehmer: 95
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