Auf dem Weg zur Kulturhauptstadt – Talkrunden in Chemnitz
Das Evangelische Forum Chemnitz startet mit der Evangelischen Akademie in der Jakobikirche einen Austausch zu »Wir sind Kulturhauptstadt!«Herr Tischendorf, am 8. Mai startet das Evangelische Forum mit der Evangelischen Akademie Sachsen ein neues christliches Talkformat in Chemnitz. Worum soll es gehen?
Stephan Tischendorf: Unsere neue Reihe heißt »Forum konkret« und hat als Untertitel: »Fragen erwünscht!« Wir wollen weg vom Allgemeinplatz, weg vom blankpolierten Statement, hin zur konkreten Auseinandersetzung mit einem Thema. Dazu dienen Fragen, echte Fragen, die nicht versteckt eine Richtung vorgeben, sondern die dem Gefragten Raum geben, seine Sicht der Dinge mitzuteilen. Wir brauchen heute Zeit für die Differenzierung, Zeit zum Zuhören. Debatten, wo alle aneinander vorbei und im Grunde nur von sich reden, haben wir genug. Unser Fokus liegt dabei vorwiegend – weil wir nun in Chemnitz sind – bei Kulturhauptstadt-Themen. »Fragen erwünscht« heißt übrigens auch, dass das Publikum mit seinen Fragen gehört werden wird, und darum dreht sich auch alles am 8. Mai. Da steht das schon im Titel: »Chemnitz ist Kulturhauptstadt – Stellen Sie Ihre Fragen!«
Wer sind die Gäste zum Start der Reihe?
Wir haben drei Gäste eingeladen: Andrea Pier ist die kaufmännische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt-GmbH, also jemand, die weiß, worum es geht, wenn man von den organisatorischen und finanziellen Dingen reden möchte, die die Kulturhauptstadt-Region im Moment beschäftigen; da ist ja auch manches Kritisches zu hören. Dazu kommt Markus Franke, Abteilungsleiter Kunst im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus. Mit ihm haben wir eine kompetente Außen-Perspektive dabei, die das große Ganze in den Blick nehmen kann. Als dritter Gast ist unser Kulturhauptstadt-Pfarrer eingeladen. Er kann aus nächster Nähe davon berichten, was im Moment von Seiten der Kirchen in Chemnitz und Umgebung für die Zeit bis 2025 geplant wird. Wie konkret dann am Ende gesprochen wird, das bestimmen die Gäste im Publikum mit ihren Fragen.
Was kann Kirche mit diesem Format für Chemnitz auf dem Weg zur Kulturhauptstadt leisten?
Unsere Gäste bei »Forum konkret« werden aus möglichst unterschiedlichen Perspektiven der Gesellschaft auf die Themen schauen, die wir uns vornehmen. Kirche ist ein wesentlicher Kulturträger, auch, wenn wir uns selbst oft kleinreden. Und oft machen wir hier in Chemnitz die Erfahrung, dass wir gefragt und gehört werden mit dem, was wir zum kulturellen, gesellschaftlichen Miteinander zu sagen haben. Im September soll es dann zum Beispiel um Europa und seine christlichen Wurzeln gehen: Chemnitz, die Bibel und Europa – eine fragwürdige Beziehung.
Welches ist Ihr Lieblingsprojekt der Kulturhauptstadt?
Da hab ich mehrere Favoriten. Eines meiner Lieblings-Projekte, weil ich daran auch selbst beteiligt bin, sind die Kulturhauptstadt-Gottesdienste im Radio. Mich begeistern die vielen, eher kleinen, aber oft intensiven Formate, die durch die Kulturhauptstadt schon zustande gekommen sind oder noch kommen werden, bei denen sich Menschen treffen, die sich ohne Kulturhauptstadt nie begegnet wären. Dass die Kulturhauptstadt ganz unterschiedliche Leute zusammenbringen kann, empfinde ich als ungeheuer wohltuend in unserer Zeit.
Worauf freuen Sie sich am 8. Mai besonders?
Auf den Moment, wo die ersten Gäste im Publikum ihre Fragen stellen und wir merken, wohin die Reise an diesem Abend gehen wird. Das wird spannend!
»Forum Konkret«: 8. Mai, 18 Uhr, Stadtkirche St. Jakobi Chemnitz. Gäste: Andrea Pier (Kulturhauptstadt-GmbH), Markus Franke (SMWK), Holger Bartsch (Kulturhauptstadtpfarrer); Moderation: S. Bickhardt, M. Weigel
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