Sonneberg ist eine Warnung für Sachsen. Der Frust und Protest der Menschen im südlichen Thüringen gleicht dem in Sachsen. Vergangene Wahlen haben das deutlich gezeigt. Auch für sächsische Landkreise war schon befürchtet worden, dass sie von der AfD regiert und verwaltet werden. Doch es kam anders und blieb auf Städte und Gemeinden begrenzt. Noch. Im nächsten Jahr sind Landtagswahlen in Sachsen.
Sonneberg ist vor allem eine Warnung, weil sich mehr als die Hälfte der dortigen Wählerinnen und Wähler nicht für die klare Einstufung der Thüringer AfD durch den Verfassungsschutz als »gesichert rechtsextremistisch« interessierte. Oder wurde die Partei gerade deshalb gewählt? Beides ist erschreckend und für Christen keine Option.
Diese Haltung hat Sachsens Landeskirche vor zwei Jahren schon schriftlich festgehalten. Eine Arbeitsgruppe der Kirchenleitung hatte intensiv über die Abgrenzung von wertkonservativ und rechtsextrem nachgedacht und am Ende rote Linien gezogen: Christsein und Rechtsextremismus sind nicht vereinbar. Es lohnt sich, den Abschlussbericht noch einmal zur Hand zu nehmen, um die – wenn auch nur ansatzweise formulierten – Grenzen klarer zu sehen: Fremden- und Minderheitenfeindlichkeit, Ablehnung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, Antisemitismus und völkisch-nationale Haltungen sind rechtsextrem.
Nächstes Jahr sind Landtagswahlen in Sachsen. Sonneberg sollte ein Impuls sein, verstärkt über Ängste, Frust und rote Linien zu reden. Der Abschlussbericht empfiehlt übrigens gemeinsame Projekte, um sich gegenseitig besser zu verstehen. An erster Stelle aber steht Zuhören – und das gilt auch und besonders für Politiker.
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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