Friedhöfe sind in der Regel friedliche Orte. Das steckt schon im Namen: Hier haben die Toten ihren Frieden gefunden. Aber auch die Lebenden können das. Zum Beispiel, wenn sie ihre Trauer zulassen. Vielen fällt das leichter, wenn sie mit dem Grab einen Ort dafür haben. Wenn sie sich an die Verstorbenen erinnern und dankbar werden können für das, was sie miteinander erlebt haben. Allein das macht Friedhöfe wertvoll. Aber Friedhöfe können so viel mehr sein als nur Orte der Trauer. Um sich das immer wieder neu vor Augen zu führen, gibt es seit über 20 Jahren den »Tag des Friedhofs«, der immer am dritten Septemberwochenende begangen wird. In diesem Jahr gibt es am 16. und 17. September geführte Rundgänge, Diskussionen, Ausstellungen mit verschiedenen Schwerpunkten sowie kulturelle Veranstaltungen.
Der Friedhof ist ein Ort der Ruhe. Manche wirken wie Parkanlagen und laden zum Spazierengehen ein. Die Stimmung ist dennoch anders als in einem Park. Die ihnen eigene Atmosphäre lässt einen zur Ruhe kommen. Auch Begegnung findet auf dem Friedhof statt. Menschen treffen sich, wenn sie Gräber neu bepflanzen, Unkraut jäten oder gießen. Dabei entstehen oft gute Gespräche. Manche Friedhöfe sind Zeugnis der Geschichte: Wie viele Generationen sind hier bereits beerdigt, wie hat sich die Gestaltung der Grabsteine verändert oder welche Prominente sind dort begraben?
Und nicht zuletzt können Friedhöfe einen Beitrag dazu leisten, den Umgang mit den Themen Tod und Trauer ins Leben zurückzuholen. Alle zwei Jahre gibt es ein neues Motto zum bundesweit stattfindenden »Tag des Friedhofs«. 2022 und 2023 lautet es »In Gedenken – In Gedanken«, es soll Mut machen, sich Zeit für die Erinnerung zu nehmen. Friedhöfe sind großartige Orte.
Karin Ilgenfritz ist Redakteurin bei der Kirchenzeitung »Unsere Kirche« in Bielefeld.
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