Einige haben es schon gewusst, manche ahnten es und nun dürfen alle sicher sein: Die evangelischen Kirchen in Deutschland und ihre Diakonien sind beim Thema sexualisierte Gewalt nicht besser als die katholischen Brüder und Schwestern, sondern teilweise noch schlechter. Die ForuM-Studie räumt auf gut 860 Seiten mit vielen vermeintlichen Sicherheiten auf. Die evangelische Kirche fing nicht nur später an mit der Thematisierung und Aufarbeitung als die Katholiken, sondern habe der aktuellen Studie auch schlechter zugearbeitet: Kirchenleitende hätten zu große Versprechungen abgegeben – falsche Sicherheit, nicht eingelöst, beklagen Wissenschaftler und Betroffene. Auch dass es eher Einzel- als Serientäter seien: falsche Sicherheit. Dass Kirchen- und Einrichtungsleitungen zuerst ihren Ruf und die Täter schützten, war schon bekannt. Doch in welchem Maße und wie Landeskirchen dies taten, Täter an andere Stellen versetzten, teilweise ohne die empfangenden Gemeinden zu warnen – sie sozusagen in falscher Sicherheit wiegten –, steht jetzt Schwarz auf Weiß.
Sachsen bildet dabei keine Ausnahme. Der Missbrauch von Kurt Ströer wird in der ForuM-Studie ebenso dargestellt und – das ist besonders wertvoll – mit vielen Betroffenen zusammen aufgearbeitet, wie der eines Pfarrers im Erzgebirge, der mit Wissen von Kirche und Staatssicherheit handelte. Diese Ent-Täuschungen sind wichtig, damit niemand mehr in falscher Sicherheit lebt. Die neue Sicherheit ist: Überall gibt es Betroffene! Die Studie könnte viele bislang unbekannte von ihnen wachrütteln – und hoffentlich uns alle. Machen wir uns gefasst auf viele unbequeme und erschütternde Wahrheiten. Die Studie ist ein Augenöffner.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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