Friedenssuche auf Hiddensee
Rückblick auf eine Tagung der Nagelkreuzgemeinschaft zum Thema »Wege zum Frieden«Anlässlich des 25. Jubiläums der Zugehörigkeit der Kirchengemeinde Kloster (Hiddensee) zur Nagelkreuzgemeinschaft fand vom 5. bis 7. April ein Symposion zum Thema »Sehnsucht nach Frieden und Wege dahin« in Kloster statt. Etwa 60 Teilnehmende kamen aus verschiedenen Nagelkreuzzentren zusammen und gingen der Frage nach, wie die Kriege unserer Zeit uns im Denken und Handeln herausfordern. Welche Schritte auf dem Weg des Friedens können wir gehen? »Wir müssen uns von Geschichten gelingender Versöhnung tragen lassen und das Nagelkreuz ist eine solche Geschichte«, betonte Oliver Schuegraf, Vorsitzender der Deutschen Nagelkreuzgemeinschaft. 1940, als deutsche Bomber die englische Stadt Coventry und ihre Kathedrale zerstört hatten, verzichtete Propst Richard Howard auf Vergeltungsrhetorik. Stattdessen rief er auf, für Versöhnung offen zu bleiben. »Vater vergib!« – das schrieb er an den Altar und aus dem zerbombten Gebälk fügte er Nägel zu einem Kreuz zusammen. So schuf er ein Symbol, das die Friedensbotschaft Jesu in besonderer Weise als Zentrum des christlichen Glaubens vergegenwärtigt. Wege wurden vorbereitet, die nach Ende des Krieges begehbar waren und die Menschen aus verfeindeten Ländern wieder zusammenbrachten.
In einem Podiumsgespräch mit dem ehemaligen UN-Sonderbeauftragten Martin Kobler, dem stellvertretenden Präsidenten der Welthungerhilfe Joachim von Braun und SONNTAG-Redakteur Stefan Seidel ging es um Wege zum Frieden heute. Seidel betonte, dass Krieg in Köpfen von Menschen entstehe und auch dort sein Ende finden könne. Wichtig sei es, in einer Zeit, in der die öffentliche Debatte zunehmend von Kriegsrhetorik geprägt ist, auch eine Sprache des Friedenswillens wach zu halten. Auf dem Podium wurde gemahnt: Nie dürfe aufgegeben werden, das Gespräch selbst mit Kriegstreibern zu suchen. Auch Vergebung und Versöhnung wurden betont – im Wissen darum, dass Schuldzusammenhänge umfassend sind, können sie gelingen. Zugleich gelte: Frieden, der nicht nach Gerechtigkeit fragt, kann es nicht geben. Ein Wertekanon, an dem Schuld benennbar und in ihrer Schwere unterscheidbar bleibt, sei unverzichtbar. Um ihn gilt es zu streiten. Internationales Recht müsse gelten und Umsetzung finden.
Waffen liefern – ja oder nein? In die Ukraine? Nach Israel? Die Antworten fielen unterschiedlich aus. Einigkeit bestand im Wissen darum, dass jede mögliche Entscheidung mit Schuld verbunden ist. Wichtig ist es, sich in der Sehnsucht nach Frieden vereint zu wissen. Und im Gebet verbunden zu sein: »Vater vergib!«
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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