Europa rückt nach rechts. Die AfD wird zweitstärkste Kraft in Europa und stärkste in fast allen neuen Bundesländern. Menschenfeindliche Parolen haben viele Wählerinnen und Wähler gefunden. Viel zu viele. Haben die, die bedenkenlos denen eine Stimme geben, die andere ausgrenzen, unseres Landes verweisen wollen, aus der Vergangenheit nichts gelernt? Am Glascontainer klebt am Tag nach der Wahl ein kleines Plakat: »Heute sind wir tolerant, morgen fremd im eigenen Land.« So Ängste zu schüren gegen menschenfreundliche, auch unsere christlichen Werte, macht sprachlos. Aber sprachlos dürfen wir nicht sein. Ganz im Gegenteil.
Ein Beispiel dafür waren die Christlichen Begegnungstage, die unter dem Motto »Nichts kann uns trennen« vom 7. bis 9. Juni in Frankfurt (Oder) und Słubice stattfanden. Grenzüberschreitend besetzte Podien gaben ein beredtes und berührendes Zeugnis von der Zusammengehörigkeit der Kirchen und Menschen in Europa und darüber hinaus. Posaunenchöre und Chöre klangen und sangen sich von diesseits und jenseits des Grenzflusses zu: »Nichts kann uns trennen«, auch wenn wir verschieden sind. Der Glaube eint die Kirchen in Ost- und Mitteleuropa. Immer wieder wurde betont, dass Christen eine menschenfreundliche Botschaft haben: Alle Menschen sind gleich, sind Gottes Ebenbilder, haben die gleiche Würde, verdienen jeder und jede Respekt. Deshalb leben wir Toleranz. Kirche wird niemals die Ängste der Menschen schüren, sondern durch den Glauben Hoffnung verbreiten. Es wird noch wichtiger werden nach diesem Wahlergebnis, diese Botschaft in der Öffentlichkeit zu vertreten und dazu mit Herz und Hand zu stehen.
Die Autorin ist Redakteurin der Evangelischen Wochenzeitung »Die Kirche«.
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