Es war nach einem langen Wandertag, als ich die schwere Holztür der kleinen Kirche in Südschweden aufzog. Kühle Luft schlug mir entgegen; herrlich nach vielen Kilometern auf schattenlosem Asphalt. Eine Sitzecke mit gemütlichen Sesseln bot sich für die Pause an; in einer Kaffeeküche gab es sogar frisches Wasser. Auf meiner Pilgertour habe ich in vielen Kirchen Rast gemacht. In manchen habe mir alles angeschaut; oft habe ich gebetet, Tagebuch geschrieben oder gesungen und manchmal saß ich einfach nur erschöpft da. In jedem Fall bin ich gestärkt weitergezogen. Kirchen sind Kraftorte – diese Erfahrung machen nicht nur Pilgerinnen und Pilger. Viele Menschen erzählen davon, dass sie gerne in Kirchen gehen, auch solche, die sich selbst nicht als besonders christlich oder gläubig bezeichnen. Sie suchen einen Ort für eine Auszeit: ein paar Minuten der Stille im Trubel der Stadt. Eine kleine Weile des Zu-sich-Kommens, vielleicht sogar der Geborgenheit.
Kirchen haben auf vielerlei Weise wohltuenden Einfluss. Vor allem die alten Kathedralen überwältigen einfach schon durch ihre gewaltige Größe und Pracht. Kein Wunder, wurden sie doch für etwas gebaut, das menschliches Maß übersteigt: die Begegnung mit Gott. Aber nicht nur die prachtvolle Architektur zieht Menschen an. Wer eine Kirche betritt, weiß: Hier kommen Menschen zum Gottesdienst zusammen, um Gott zu loben und sich die gute Botschaft zusprechen zu lassen. Das mag man wohl auch dann spüren, wenn der Raum menschenleer ist. Darum: Kirchen auf! So viel und so lange wie möglich. Gerade in Zeiten, in denen viele Menschen mit »Kirche« nichts mehr anfangen können, sind offene Kirchengebäude ein tolles Angebot und eine Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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