Achtet das Wasser!
Kirche und Umwelt: Vom 23. bis 25. August widmet sich der Elbe-Kirchentag in Pirna dem Thema »WassERleben«. Unter anderem wird es um Nachhaltigkeit und den Abschied vom Überfluss gehen. Es ist klar: Die Zeit drängt.Mit einem bunten Programm dreht sich am Wochenende beim Elbe-Kirchentag in Pirna alles ums Wasser. Es gibt ein Kindermusical zu Psalm 104, eine Bibelarbeit zur Schöpfungsgeschichte, ein Theaterstück des Evangelischen Schulzentrums mit dem Titel »Zukunft gestern«, eine Schlauchboottour unter dem Motto »Wir sitzen alle in einem Boot«, ein Podiumsgespräch zum Thema »Abschied vom Überfluss – Auf dem Weg zu einer Lebensweise im Einklang mit der Schöpfung« sowie Gebetszeiten und ein großes Gemeinde-Kaffetrinken.
Das Thema Wasser ist hochaktuell. Zum diesjährigen Weltwassertag sagte UN-Generalsekretär António Guterres: »Die Erde wird immer wärmer; der Meeresspiegel steigt, Niederschlagsmuster verändern sich, und Flüsse führen immer weniger Wasser. Dies hat in einigen Regionen Dürren, in anderen Überschwemmungen und Küstenerosion zur Folge. Gleichzeitig gefährden Verschmutzung und überhöhte Entnahme die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von sauberem Süßwasser, auf das alles Leben angewiesen ist. Schwindende Wasservorräte können Konkurrenz verschärfen und Spannungen zwischen Menschen, Gemeinschaften und Ländern anheizen.« Er warb für eine nachhaltige Bewirtschaftung gemeinsamer Wasserressourcen und Kooperationen, um die drohenden Konflikte um das Wasser zu entschärfen. Im UN-Weltwasserbericht heißt es, dass 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben. Im Zuge des Klimawandels wird sich diese Situation weiter verschärfen. Denn durch die höheren Temperaturen verdunstet mehr Wasser und Flüsse trocknen aus. Auch sinkt der Grundwasserspiegel, was zur Bodentrockenheit führt.
Hilfsorganisationen wie UNICEF weisen darauf hin, dass mittlerweile fast der Hälfte der weltweiten Feuchtgebiete das Wasser abgegraben wurde. Auch führen Trinkwasserprivatisierungsprojekte zu Spannungen. Es ist bereits die Rede von »Durstflüchtlingen« oder »Wasserflüchtlingen«, die sich auf den Weg in die entwickelteren Länder machen.
Hierzulande ist indessen der Trinkwasserverbrauch sehr hoch. Jeder Deutsche verbraucht im Schnitt 127 Liter Trinkwasser pro Tag. Das meiste wird für Duschen oder Baden, Toilettenspülung, Wäschewaschen, Raum- und Geschirrreinigung sowie Trinken und Kochen verwendet. Allerdings ist der sogenannte »indirekte« Wasserverbrauch deutlich höher. Dieser liegt den Angaben der Albert-Schweitzer-Stiftung zufolge bei etwa 4000 Liter pro Tag. Der Großteil davon fällt für die Erzeugung von Futtermitteln für die Fleischproduktion an. Die Stiftung spricht davon, dass Deutschland rund 60 Prozent seiner Getreideanbauflächen für die Futtermittelproduktion belegt. Beim Sojaanbau werden drei Viertel der weltweit angebauten Menge für die industriellen Tierhaltung verwendet. Demnach liegt der »Wasserfußabdruck« in Deutschland bei rund 4200 Litern je Kilogramm Schweinefleisch und 7700 Litern je Kilogramm Rindfleisch.
Eine nationale Wasserstrategie soll die Wasserversorgung in Deutschland bis 2050 sichern. Zu den rund 80 Maßnahmen zählen die Schaffung von mehr Grünflächen und die Entsiegelung betonierter Flächen. Außerdem sollen mehr Wasserspeicher angelegt werden. Fernwasserleitungen sollen zudem Wasser von wasserreichen in trockene Gebiete leiten.
Die Bedeutung des Wassers dürfte kaum unterschätzt werden. Es ist wie kein anderer Rohstoff das Lebenselixier schlechthin.
Mehr Informationen zum Elbe-Kirchentag: www.kirchenbezirk-pirna.de
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