Die Strophe eines modernen Gesangbuchliedes scheint wie für die aktuelle Zeit geschrieben: »Gib Frieden, Herr, gib Frieden, die Welt nimmt schlimmen Lauf. / Recht wird durch Macht entschieden, / wer lügt, liegt oben auf. / Das Unrecht geht im Schwange, wer stark ist, der gewinnt. / Wir rufen: Herr, wie lange? Hilf uns, die friedlos sind.« Bisweilen sind der Geist und das Herz überfordert ob der vielen zeitgleichen und anwachsenden Krisen und Kriege. Manche sagen schon, sie scheuen die täglichen Nachrichten, weil die Negativität zu erdrückend sein könnte.
Deshalb ist es wichtig, nicht nur aktiv nach Auswegen aus Krisen und Kriegen zu suchen, zu friedensbildenden Schritten zu ermutigen, an der Schonung der Schöpfung und der Abwendung sozialer Not und Ausgrenzung mitzuwirken, sich für menschlichere Politik zu engagieren und Solidarität, Teilhabe, Frieden anzustreben. Es ist neben diesen auf das Außen gerichteten Schritten ebenso wichtig, nach innerem Halt zu streben. Denn daraus erwachsen viele Zerwürfnisse: Dass man sich ausgeliefert fühlt größeren Kräften, sich ausgesetzt fühlt den Krisen und Bedrohungen – wie ein Blatt im Wind. Im Sinn des alten Benediktinermottos »Ora et labora« (»Bete und arbeite«) oder des Wortes von Dietrich Bonhoeffer »Widerstand und Ergebung« sollte es auch um eine innere Verankerung in der größeren Kraft und Liebe Gottes gehen. Aus dieser Kraft des Gehalten- und Verbundenseins können neue Kräfte für die Suche nach Verbundenheit im Außen erwachsen. Als Christ ist man beides: Im Letzten unendlich gehalten und im Vorletzten gerufen, am Liebeswirken Gottes in der Welt und für die Welt teilzunehmen. Das Gebet der letzten Strophe des Liedes weist den Weg: »Mach aus uns ein Zeichen / dafür, dass Friede siegt.«
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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