
Wenn ich mir am Abend nach der Wahl die Analysen anhöre, warum denn aus Sicht der Politiker der Wähler sich so oder so verhalten hat, staune ich doch immer wieder, zu welchen Schlüssen sie kommen. Nun bin ich als Wähler im Vorteil, da ich die Motive meiner Wahl kenne, doch unsere Politiker haben da mitunter ganz andere Ideen. Irgendwie tun sie einem ja auch leid, man möchte behilflich sein, wenn sie auf das Naheliegendste offenbar nicht kommen. Etwa, dass bei bestimmten Themen nicht zu wenig »Überzeugungsarbeit« geleistet wurde, sondern eher viel zu viel. Ein Großteil der Wähler mag es nicht mehr hören. Die Unzufriedenheit mit der Ampelregierung lag in der Bevölkerung zuletzt bei beachtlichen mehr als achtzig Prozent, und der Wunsch nach Neuwahlen bei über der Hälfte (laut statista.de).
Nun bekamen wir zur Wahl in vielen Positionen die bereits bekannten Gesichter erneut dargeboten. Sogar unser ausrangierter Bundeskanzler konnte sich Hoffnungen auf eine weitere Amtszeit machen. – Wie auch immer die nun neu Gewählten zueinander finden werden, trotz teils markiger Worte deutet doch einiges auf ein »Weiter so« mit nur marginalen Ausschmückungen hin.
Als kürzlich der amerikanische Vizepräsident J. D. Vance in München ein paar aufmunternde Worte an seine deutschen Freunde richtete, gaben diese sich ahnungslos bis empört. Zuspruch kam vor allem von jenen, die nicht mitregieren werden. Mich erinnert das Ganze ein wenig an die Achtziger, als die DDR-Führung den neuen Tönen des großen Bruders aus Moskau nicht mehr bedingungslos folgen mochte und stattdessen einen eigenen Weg fortsetzte. Wie die Geschichte ausging, ist bekannt, und nach der Wahl ist vor der (Neu-)Wahl.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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