
»Wenn Du ein neugeborenes Kind siehst, hast Du Gott auf frischer Tat ertappt«, soll Martin Luther einst gesagt haben. Ich durfte dieses Wunder gerade zum dritten Mal erleben. Nach neun Monaten ist da plötzlich ein kleiner Mensch, der perfekt ist.
Und dann sehe ich mich um und frage mich: Ist Gott da auch am Werk? Wo man hinschaut, Baustellen und Krisen: Ukraine, Israel, die USA mit ihrem eigenwilligen Präsidenten. Die neue deutsche Bundesregierung wirkt schon gescheitert, bevor sie ihre Arbeit überhaupt aufgenommen hat. Mit Union und SPD haben sich zwei zusammengetan, die in ihrer jetzigen Ausrichtung nicht zusammenpassen.
Das hätte Friedrich Merz wissen müssen. Alles, was die Bürger im Februar abgewählt hatten – die grüne Energiewende, eine zerstörerische Wirtschaftsfeindlichkeit und vor allem die massenhafte ungeregelte Migration – scheint weiterzulaufen. Die Union verleugnet sich selbst, bricht ein Wahlversprechen nach dem anderen. Das ist mehr als ein Ärgernis! Denn diese Politik fährt unser Land gegen die Wand.
Wir befinden uns mitten in der Passionszeit. Sie erinnert uns in diesem Jahr überdeutlich daran, dass das Leben in der Welt auch ein Leiden an der Welt bedeuten kann. Aber sie erinnert vor allem daran, dass das Leiden nicht das letzte Wort hat. Gott ist am Werk – nicht nur, wenn ein Kind geboren wird. Er sitzt im Weltenregiment. Das feiern wir an Ostern.
Ich wünsche mir, dass die Kirchen diese Botschaft stark machen: Dass es jemanden gibt, auf den Verlass ist. Auf den man seine Hoffnung setzen darf. Der seine Versprechen nicht bricht. Nach nichts lechzen die Menschen mehr in diesen unsicheren Zeiten.
Der Autor ist gebürtiger Leipziger und Pfarrer. Er arbeitet beim epd.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
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