Bischof Bilz: »Wir sind in eine säkulare Welt hineingestreut«
Diskussion in der sächsischen Landessynode über die künftige Gestalt von Kirche in der MinderheitensituationSachsens evangelischer Landesbischof Tobias Bilz hat zu einem konstruktiven Umgang mit der sinkenden Zahl an Kirchenmitgliedern aufgerufen. „Uns muss neu bewusst werden, wir sind als Christinnen und Christen in eine säkulare Welt hineingestreut“, sagte Bilz am Samstag auf der Tagung der Landessynode in Dresden. Er wolle „gern rauskommen aus dieser Defizit- und Zahlenorientierung“.
“Lasst uns Ja sagen und fragen, wo die Chancen und Herausforderungen sind", forderte Bilz. Die evangelische Landessynode diskutierte vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen über die Zukunft der Kirche. Der sächsischen Landeskirche gehören derzeit rund 610 000 Mitglieder an.
Bilz wies auf die Zeit hin, als die Kirchen nach der deutschen Wiedervereinigung wegen ihrer Rolle in der friedlichen Revolution viel Aufmerksamkeit genossen. „Jetzt sind wir als Minderheitenkirche in einem Status, der uns supergut ansteht“, betonte der Bischof. Ziel sei es dabei noch immer, Menschen zu taufen, „aber wir müssen nicht zwanghaft missionieren.“ Bilz warnte auch davor, „Segen und Erfolg zu messen“.
Bei einer Podiumsdiskussion betonte die Synodale Judith Baumann aus dem Kirchenbezirk Bautzen-Kamenz, dass die Kirche anschlussfähig bleiben müsse. Baumann forderte auf, etwa in den sozialen Netzwerken präsent zu sein.
Pfarrer Justus Geilhufe aus Großschirma sagte, in der Minderheitensituation müsse Mut neu gelernt werden. Er betonte, es gelte „hinauszugehen und sich auf den Anderen einzulassen“. Menschen könnten auf verschiedene Weise begleitet werden.
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