Das Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus in Sachsen lädt am 27. Juni zu einem Fachtag nach Dresden ein. Geplant sei unter anderem ein Podiumsgespräch mit der Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, teilte das Bündnis am Donnerstag in Leipzig mit. Anlass ist der 15. Todestag der Ägypterin Marwa El-Sherbini, die am 1. Juli 2009 am Landgericht Dresden aus islamfeindlichem Hass ermordet wurde. Die Muslimin hatte als Zeugin in einer Gerichtsverhandlung ausgesagt.
Der Fachtag wolle Strategien gegen antimuslimischen Rassismus thematisieren, hieß es. Zugleich soll an Marwa El-Sherbini erinnert werden. Geschaut werde auch auf Veränderungen, die sich für das Leben mit antimuslimischem Rassismus seit dem Mord ergeben haben – in der Justiz, im öffentlichen Raum und für das individuelle Leben.
El-Sherbini wurde vor den Augen ihrer Familie am Landgericht Dresden von einem Angeklagten niedergestochen. Der Täter soll die 31-jährige Pharmakologin aus islam- und ausländerfeindlichen Motiven heraus getötet haben. Er hatte sie zuvor auf einem Dresdner Spielplatz beleidigt. Nach einer Anzeige kam es zur Gerichtsverhandlung. El-Sherbinins Mörder wurde im November 2009 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt.
Der Fachtag wird vom Bündnis gegen antimuslimischen Rassismus gemeinsam mit dem Initiativkreis „Gedenken. Erinnern. Mahnen“ und dem Frauentreff des Ausländerrates Dresden veranstaltet. Jedes Jahr am 1. Juli findet in Dresden am Landgericht ein Gedenken für Marwa El-Sherbini statt.
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