Lieber Herr Thomas Leipziger,
ja, der MP hatte sich auch erst versprochen, fast Programme gesagt, dann beinahe auf Progrome gewechselt und sich dann in "Pogrome" verbessert. - Das sollten Sie auch tun. - Und bitte zur Kenntnis nehmen, dass die Mehrheit der Altparteien (mal CSU nicht mitgerechnet), von der Echtheit der Aussagen überzeugt ist und nach einer Möglichkeit sucht, Herrn Maaßen wieder auf das Maß zurückzuführen, dass ihm zusteht. Warten wir den Dienstag ab. Maaßens mit der Regierung nicht abgesprochenen Verharmlosungen des Rechtsextremismus in Chemnitz waren m.E. nämlich Amtsanmaaßungen. - Übrigens gefällt mir, dass Sie das Verb arbeiten groß schreiben; das ist hoffentlich nicht nur ein Faselfehler, sondern Beschreibung einer Haltung.
Mit freundlichem Gruß
Johannes Lehnert
Kretschmer: Der Osten ist ein Seismograf
Dulig fordert KonsequenzenSachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat am Mittwoch im Dresdner Landtag Stellung zu den teilweise gewaltsamen Protesten in Chemnitz der vergangenen Tage bezogen. In einer Regierungserklärung rief er zum entschiedenen Einsatz gegen Rechtsextremismus auf und kritisierte Teile der Berichterstattung zu den Vorfällen. Oppositionspolitiker warfen Kretschmer Opportunismus vor und sprachen von Realitätsverweigerung.
Die Plenarsitzung war mit einer Schweigeminute für den vor zehn Tagen in Chemnitz erstochenen Deutsch-Kubaner Daniel H. eröffnet worden. Wegen der Tat sitzen zwei Asylbewerber aus Syrien und dem Irak in Untersuchungshaft. Ein dritter irakischer Asylbewerber wird per Haftbefehl gesucht. Der Vorfall vom 26. August hatte in Chemnitz mehrfach zum Teil gewaltsame rechtsgerichtete Demonstrationen und Gegenprotest mit jeweils Tausenden Teilnehmern ausgelöst.
»Ich bin der festen Überzeugung, dass der Rechtsextremismus die größte Gefahr für unsere Demokratie ist«, sagte Kretschmer. Der Kampf gegen Extremisten müsse aus der Mitte der Gesellschaft heraus geführt werden: »Es geht um unsere Demokratie.«
Trotz vieler Maßnahmen in den vergangenen Jahren müsse festgestellt werden, dass es »nicht gelungen ist, den Rechtsextremismus in die Schranken zu weisen«, erklärte Kretschmer. Für die Zukunft kündigte er die Einrichtung eines bei der Landesregierung angesiedelten Opferbeauftragten an.
Scharfe Kritik übte der Regierungschef an der AfD. Von der Partei verwendete Begriffe wie »Volksverräter« sorgten für eine Radikalisierung der Gesellschaft. »Wer solche Begriffe verwendet, stellt sich außerhalb jeder Rechtsordnung«, sagte Kretschmer und fügte in Richtung der AfD-Fraktion hinzu: »Sie sind für die Spaltung in unserem Land zum großen Teil verantwortlich. Sie sind an den Dingen, die in Chemnitz sind, mitverantwortlich.«
In Teilen kritisch äußerte sich der Ministerpräsident auch über die Medienberichterstattung zu Chemnitz. Es verwundere, »dass diejenigen, die besonders weit weg waren, ein besonders pauschales und hartes Urteil über diese Stadt treffen«, sagte er. Durch die Arbeit verantwortungsvoller Journalisten sei aber klargeworden: »Es gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagd, es gab kein Pogrom in Chemnitz«, sagte der Regierungschef.
Nach der Tötung von Daniel H. hatte es in Chemnitz vereinzelt Angriffe auf ausländisch aussehende Menschen gegeben. Bei den folgenden Demonstrationen, bei denen zum Teil gewaltbereite Rechtsextreme mitliefen, gab es wiederholt Attacken auf Polizisten und Journalisten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte am Mittwoch in Berlin, sie habe aus Chemnitz Bilder gesehen, »die sehr klar Hass und Verfolgung von unschuldigen Menschen deutlich gemacht haben«. Davon müsse man sich distanzieren. »Das tue ich«, sagte die Kanzlerin. Merkel hatte die Ausschreitungen bereits vergangene Woche verurteilt und gesagt, Hetzjagden und Zusammenrottungen, wie sie in Videoaufnahmen zu sehen seien, hätten »mit unserem Rechtsstaat nichts zu tun«.
Die Opposition im sächsischen Landtag kritisierte Kretschmers Erklärung. Linken-Fraktionschef Rico Gebhardt sagte, mit seiner Widersprüchlichkeit sei der Ministerpräsident ein typischer Vertreter der sächsischen Union. »Er ist nur dann aktiv und offensiv gegen Rassismus, wenn er damit meint, beim aktuellen Publikum punkten zu können«, sagte Gebhardt. Wolfram Günther (Grüne) sagte, Kretschmers »andauerndes Schönreden der Situation« zeige »eine erhebliche Realitätsverweigerung«. Sachsen müsse dringend vor der eigenen Haustür kehren.
Unterdessen warnte Kretschmer vor einer Überheblichkeit gegenüber Ostdeutschland. »Was hier passiert, kommt in drei, vier Jahren auch im Rest der Bundesrepublik an«, sagte Kretschmer laut einer Vorabmeldung der Wochenzeitung »Die Zeit« (Ausgabe 6. September). Auch im Landtag betonte der sächsische Regierungschef, dass der Osten »ein Seismograf« dafür sei, »was in Deutschland gerade passiert und was auch in einigen Jahren in ganz Deutschland Thema und Stimmung sein wird.«
Sachsens Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident Martin Dulig (SPD) warnt vor »Wortklauberei« nach den Ereignissen von Chemnitz. Dulig sagte dem Nachrichtenradio MDR Aktuell am Mittwoch in Halle: »Ob die einen es als Hetzjagd bezeichnen, die anderen als Jagd. Schlimm ist es, dass so etwas geschehen ist. Und wir sollten jetzt die Debatte auf den Kern des Themas lenken. Nicht in Wortklauberei, sondern, dass wir die richtigen Konsequenzen ziehen.« Nun müsse das Vertrauen in den Rechtsstaat wieder geschaffen und die Zivilgesellschaft gestärkt werden, betonte Dulig.
Die Regierungserklärung von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) bewertete Dulig positiv. Kretschmer habe klare, deutliche Worte gefunden. »Seine Aussage, dass der Rechtsextremismus zu dem größten Problem für die Demokratie geworden ist, diese Klarheit ist wichtig.« Und das habe man von einem CDU-Ministerpräsidenten in dieser Klarheit in Sachsen noch nicht gehört. Zwar könne er die Zweifel der Opposition an der Aufrichtigkeit der Aussagen verstehen, allerdings verdiene die sächsische CDU jetzt Fairness, so Dulig.
Lieber Herr Lehnert,
es ist doch richtig, wenn ich Sie dem linken Lager zuordne?
Es wundert mich dann schon, daß Sie den Unterschied zwischen Job (also Geldmachen) und Arbeiten (also Werte schaffen) kennen.
Zurück zu Chemnitz: Der Grund für die Aufregung ist doch der Mord an einem Einheimischen. Und er wurde begangen von einem "Gast der Altparteien". Und man kann feststellen, daß Staatsversagen wird komplett in den Hintergrund geschoben.
Wenn die Linken feststellen würden, sie haben den gleichen Gegner, wie die Rechten, dann wären wir schon ein wenig weiter.
Herzlichst
Thomas aus Leipzig
Werter Herr Thomas, nein, ich gehöre keinem Lager an. Und ich bin auch nie in einem Lager gewesen, es sei denn als politisch interessierter Besucher (z.B. von Sachsenburg, Sachsenhausen, Oranienburg, Buchenwald, Auschwitz...) - Selbst Ferienlager sind mir fremd, Lagerdenken umsomehr. Ich bin ein Mensch, der politisch aufmerksam das Geschehen verfolgt und momentane Positionen bezieht und versucht, weiterzudenken. - Was das Ganze allerdings damit zu tun hat, ob man das Tätigkeitswort "arbeiten" groß der klein schreibt, erschließt sich mir nicht, und schon gar nicht damit, ob man einen Job hat oder arbeiten geht. Bitte klären Sie mich auf! Und: Falls Sie mit "Gegner" die Rechtsextremen meinen, stimme ich mit Ihnen absolut überein.
Johannes Lehnert
Sehr geehrter Herr Lehnert,
bevor ich Ihnen antworte hätte ich gern gewußt, ob die nachfolgende Meinung von Ihnen stammt:
Johannes schreibt:
08. September 2017, 18:48
Die "linksgrünversiffte" Sau wird längst von bestimmten Christen durchs Dorf und die Foren der Kirchenzeitungen getrieben. Wozu braucht man da noch Workshops?
Einen schönen Abend, eine schöne Woche und wenn es dann soweit ist: Ein schönes Wochenende!
Thomas aus Leipzig
Wenn Sie mir bitte noch sagen, bei welcher Diskussion ich das geschrieben habe, kann ich gern antworten. So, völlig aus dem Zusammenhang , kann ich nichts dazu sagen... J.L.
Sehr geehrter Herr Lehnert,
das war 2017 unter dem Artikel: Christsein und AfD - geht das?
Herzliche Grüße
Thomas
Sehr geehrter Herr Thomas aus Leipzig:
Jawohl, der Satz stammt von mir und hat folgenden Kontext: Frau Britta hatte im Zusammenhang mit dem Artikel nach verschiedenen Foren gefragt. Das war eine Frage zum Fenster hinaus, denn das genannte Forum war eine Veranstaltung katholischer Akademien. – Zweitens empfand ich die Frage als rhetorisch, weil in den vorangegangenen Diskussionen fast alles, was nicht die Meinung von Frau Britta, Herrn Beobachter und anderen entsprach, abgewertet wurde. (Dafür nun sie bestätigende Foren anzufragen... / Man merkt die Absicht und man.../ ist schon etwas billig.) Herr Beo. hatte für seine Anschauungen infragestellende Äußerungen entweder den Begriff „Hetze“ oder „linksgrünversifft.“
Also habe ich mit diesem schönen Begriff einen satirischen Satz gebildet. Fall Sie diesen Satz als Bekenntnis verstehen, dass ich zum „linken Lager“ gehöre, kann ich Ihnen über das bereits Geschriebene nicht weiterhelfen. Tut mir leid!
Johannes Lehnert
Sehr geehrter Herr Lehnert,
beinahe hätte ich Sie vergessen. In der damaligen Diskussion ging es nur um die Frage, AfD und Christ, paßt das zusammen. Frau Britta hatte berechtigt in den Raum gestellt, warum wird nicht diskutiert, ob auch andere Mitgliedschaften mit dem Christsein übereinstimmen.
Sie haben damals sehr dünnhäutig reagiert und meinen nun heute, diese Wortmeldung von Frau Britta wäre eine Frage zum Fenster heraus gewesen.
Soweit ich mich erinnere, gibt es für Christen drei "Auflagen". Haltet und achtet die Gebote, liebet den Herrn und liebt die Nächsten. Das ist aus meinem Wissen heraus unabhängig von der Amts- oder Staatskirche, also Katholik, Protestant oder Orthodoxer.
Und es ergibt sich im Allgemeinen die Frage, wie politisch darf eine Kirche sein und welcher Politik sollte sie folgen.
Gottvertrauen sollte nur dem Vater entgegengebracht werden.
Wir leben in einer sehr spannenden Zeit. Das "betreute Denken" funktioniert nicht mehr und immer weniger Menschen lassen sich beschwafeln.
Bitte verzeihen Sie meine Schreibfahler. Und wenn Sie sich persönlich nicht als Linker eingruppieren, dann ist es halt so. Ich und andere hier im Forum sind der Meinung, Sie sind links. Morgen kommen dann meine Empfehlungen für Ihr Reiseunternehmen, moment, Morgen ist ja Abendspaziergang, also müssen Sie sich noch etwas gedulden.
Herzliche Grüße aus Leipzig
Thomas
Lieber Thomas,
"wenn die Linken feststellen würden, sie haben den gleichen Gegner, wie die Rechten..." Sie überschätzen den Intellekt der meisten Linken (wetten, daß das auch hier keiner versteht): besonders die aggressive AntiFa scheint absolut nicht zu merken, daß sie nur deshalb Steuermittel erhält, um als Straßenbüttel die Kastanien für jene aus dem Feuer zu holen, die sie denkt zu bekämpfen. Nur deshalb muß sie, um an die Fördertöpfe zu kommen, sich nicht auf das GG einschwören - man sollte ansonsten annehmen, daß es bei Ausreichung von Steuermitteln für sog. Toleranzprojekte eine Selbstverständlichkeit ist, daß die entsprechenden Nutznießer grundgesetzkomform handeln. Aber divide et impera kannten schon die alten Römer... Die lachenden Dritten sitzen wo ganz anders.
Viele Grüße
Britta
Liebe Britta,
vielen Dank für die Hinweise. Leider finde ich erst heute Gelegenheit darauf zu antworten. Ja, es WAR sehr schwer mit Linken zu reden. Nun aber liefert die AfD im Bundestag laufend Vorlagen.
Da hat doch die SPD tatsächlich mit der Mietbremse bei der N-S-D- Arbeiterpartei abgeschrieben. Köstlich war der ertappte Staatssekretär, der vor Aufregung nur noch stammeln konnte. Oder die Ansage über die Pendlerpauschale, seit 2004 0,30 EUR. Und ich habe noch nicht einmal nachgesehen, wieviele Diätenerhöhungen es gab. Ich habe diese Tatsache gleich bei zwei hartnäckigen Linken angebracht. An den Gesichtern konnte ich sehen, es arbeitet.
Und nun zu Herrn Lehnert, der ja offenkundig ein Reisebüro betreibt. Ich bedaure ihn. Keine Pionierlager, keine GST-Lager und keine Klassenfahrten, er muß eine schwere Kindheit gehabt haben. Ich erinnere mich noch gern an diese Zeit. Wir hatten Kochlehrgänge im Pioniernachmittag. Unsere Lehrerin war ein Ungarin, also Würzkunde vom Besten. Oder die Klassenfahrten vom Sero-Geld.
Nun, es war einmal, aber es sind schöne Erinnerungen.
Ich warte jetzt mal, was der Herr Lehnert antwortet. Und auch ohne Antwort gibt es eine volle Breitseite von mir. Den Unsinn kenne ich zur Genüge.
Einen schönen Abend, eine schöne Woche und wenn es dann soweit ist, ein schönes Wochenende
wünscht Thomas aus Leipzig
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