Die evangelische Kirche im ostthüringischen Aubachtal, einem Stadtteil von Greiz, soll am Sonntag im Rahmen eines Gottesdienstes entwidmet und danach zum Verkauf angeboten werden. Das Gebäude werde seit 2016 nicht mehr gottesdienstlich genutzt und sei in einem Zustand, der einen dauerhaften Erhalt unmöglich mache, begründete Regionalbischöfin Friederike Spengler am Donnerstag in Gera den Schritt. Sie wies Gerüchte, die auch in anonymen Flugblättern vorgetragen würden, zurück, dass die Kirche eine muslimische Gebetsstätte werden soll.
Es gebe weder muslimische Kauf-Interessenten, noch Pläne zum Einrichten einer Moschee, hieß es von der Kirchengemeinde. Auch Vorwürfe der AfD, die evangelische Kirche sei zum verlängerten Arm der Regierung und zum Komplizen der Antifa geworden und entferne sich mit dem Verkauf noch weiter von den Menschen, seien „völlig absurd“. Die Kirche in Aubachtal werde nach der Entwidmung auf dem Immobilienportal der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Verkauf eingetragen, kündigte Pfarrer Christian Colditz an.
Nutzungskonzepte von Kaufinteressenten würden genau verglichen, der Verkauf sei an von der EKM und dem Gemeindekirchenrat zu formulierende Bedingungen geknüpft. „Es liegt im Interesse der Kirchengemeinde Greiz, dass das Gebäude einer ausschließlich kulturellen Nutzung zugeführt wird“, erklärte er. Auf dem Gebiet der EKM gibt es etwa 4.000 Kirchen und Kapellen; das ist etwa jedes fünfte protestantische Gotteshaus in Deutschland. Die mittlere Zahl der Gemeindeglieder pro Kirche liegt laut EKM in der Landeskirche bei 178, in der EKD bei 1.190.
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