Wenn man auf die Homepage des Projektes (luther-und-marx.de) und das geplante Programm schaut, gibt es dort neben einem Vortrag über Luther im Film zwei Haupt-Vorlesungen von G. Candar und U. Duchrow, die Luther (und seine Kritik an der Wirtschaft im 16. Jahrhundert) im marxistischen bzw. sozialistischen Sinne interpretieren werden. So soll dann die heutige Kritik am Kapitalismus und an dem Wachstum mit Luther und Marx begründet werden. So soll Luther vom Marxismus vereinnahmt werden. Von kritischer Aufbereitung des Marxismus ist da keine Spur. Man fragt sich geradezu, ob die Organisatoren der Veranstaltungen (auch einige Pfarrer sind darunter) ein Interesse daran haben, Chemnitz wieder in Karl-Marx-Stadt umzubenennen.
Zum Reformationsjubiläum will die evangelische Kirche in Chemnitz mit dem Projekt »Luther & Marx« die beiden großen Denker ins Gespräch bringen. Dafür veranstaltet sie zusammen mit dem Theater und der Technischen Universität im früheren Karl-Marx-Stadt Vorträge, Lesungen und eine Tanzveranstaltung.
Am 1. Mai wird es von 15 bis 17.30 Uhr im Park an der Chemnitzer St. Johanniskirche eine besondere Begegnung geben: Luther und Marx werden persönlich aufeinandertreffen – begleitet von der Posaunenmission und einem Schalmeienorchester.
Egmont Elschner wird dabei in die Rolle von Karl Marx schlüpfen. Der 70-jährige Theaterregisseur ist linker Sozialdemokrat und bezeichnet sich selbst als Alt-68er. Der in Jena Geborene lebte in den 70er und 80er Jahren in der BRD. Nach der Friedlichen Revolution arbeitete er als Schauspieldirektor in Zwickau und lebt in Chemnitz. Frieder Böhme spielt Martin Luther. Der 61-jährige Sozialarbeiter ist evangelischer Christ und Moritzburger Diakon.
Am 31. Mai wird der Heidelberger Theologieprofessor Ulrich Duchrow zum Thema »Mit Luther, Marx und Papst den Kapitalismus überwinden« sprechen.
Weitere Informationen: www.luther-und-marx.de
Mehr zum Thema und über die beiden Protagonisten lesen Sie im aktuellen SONNTAG:
https://www.sonntag-sachsen.de/2017/17/wie-viel-luther-steckt-marx
https://www.sonntag-sachsen.de/2017/17/das-grobe-luther-gefiel-marx-gut
Lieber Herr Gelbe-Haußen,
eine kleine Korrektur sei gestattet. Im Projekt sind nicht zwei, sondern vier gleichberechtigte Vorlesungen verzeichnet. Woraus Sie schließen, dass diese Vorlesungen Luther im marxistischen Sinne interpretieren werden, ist mir unklar. Und für die Tatsache, dass sich Kritik am Kapitalismus und weltgefährdendem Wachstum gut schon auf Martin Luther zurückführen lassen, braucht man keinen Vorlesungszyklus: Das ist offensichtlich. - Dass mit den Veranstaltungen Luther vom Marxismus vereinnahmt werden soll, ist vorerst lediglich Ihre Befürchtung. Ein begründetes Urteil mit dieser Ausrichtung können Sie erst nach den Vorlesungen fällen. Übrigens: Ich habe U. Duchow sowohl gehört als auch gelesen; eine solche Vereinnahmungstendenz habe ich bisher nicht feststellen können.
Teilen Sie mir vielleicht Ihr begründetes Urteil nach Ablauf der Veranstaltungen mit? Ich wäre Ihnen dankbar.
Mit freundlichem Gruß
Johannes Lehnert
Ach Herr Lehnert, Sie können sich doch mit dedem unchristlichen Kram befassen und beschäftigen, wie Sie wollen. Egal ob es sich um den von Ihnen so anghimmelten Islam oder die abstrusen Einlassungen einer "Theologieprofessors" sind!
Übrigens, dass mit den Veranstaltungen Luther vom Marxismus vereinnahmt werden soll ist die Befürchtung vieler Menschen!
Hier mal ein paar Meinungen:
"Dieser Beitrag zum Reformationsjubiläum ist verharmlosend und unreflektiert!
Wir haben in diesem Jubiläumsjahr schon einiges erlebt – Quietscheenten mit Lutherkopf oder Kondome mit dem Ausspruch „Hier stehe ich. Ich kann nicht anders“. Aber was haben Martin Luther und Karl Marx miteinander zu tun? Hier der Reformator, der den Menschen mit seiner Gnadenlehre den direkten Zugang zu Gott eröffnete, der die deutsche Sprache prägte und der das Bildungssystem nachhaltig voranbrachte. Dort der Philosoph, der vor allem als „Vater“ des Kommunismus gilt – der tödlichsten Ideologie der Geschichte, die Millionen Opfer forderte. "
"Marx und Luther zusammen spannen zu wollen geht nicht! Marx vertrat Folgendes: *Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestaktion gegen, das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das "Opium des Volks". Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks: Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf. Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammertales, dessen Heiligenschein die Religion ist. *Ein Nachfolger Jesu braucht auf die Meinung eines Atheisten und Feind Gottes nicht zu hören!"
und
"Karl Marx dürfte im Osten überhaupt nicht mehr positiv erwähnt werden. Sonst müsste man sich echt Gedanken machen, ob die Überwindung des Kommunismus nach der Wende gelungen ist."
Manchmal fragen wir uns, ob Sie schon in der Nachwendezeit angekommen sind?
P.S. Natürlich werde ich mir wie viele andere auch diese "Veranstaltung" nicht antun
Man kann seine Zeit auch sinnvoller als mit solchem Unsinn verbringen
Interessant ist schon, wer denn für die "vielen Menschen" steht, die befürchten, dass Luther vom Marxismus vereinnahmt wird mit der Chemnitzer Veranstaltungsreihe:
Der erste sind Sie selbst: Beobachter schreibt: 01. Mai 2017, 16:48 (im SONNTAG)
Der zweite ist Mathias Pankau, ein Kommentator bei IDEA.
Der dritte ist der IDEA-Leser mit Pseudonym "Arthur Schopenhauer", der Mathias Pankau mit og. Satz bestätigt. -
Lieber Herr Gelbe-Haußen, ich würde hier im Sonntag gern über die Inhalte der Chemnitzer Reihe diskutieren statt über eine IDEA-Meinung und die Verstärkung durch zwei IDEA-Leser.
Mit freundlichem Gruß
Johannes Lehnert
Sie können doch über alles "diskutieren", wenn Sie dafür Mitstreiter finden! Sie werden aber eher auf Christen, die In Leipzig, in Chemnitz,...gegen so einen Unsinn sind, weil sie, anders wie anscheinend Sie, von Marx und seinen getreuen die Schnauze voll haben. Luther ist denen viel zu wertvoll, als daß man den mit diesem Mann irgendwie in Verbindung gebracht sehen möchte!
Ich meinte natürlich, Sie werden wohl eher auf Christen t r e f f e n, gerade dort im Osten, die von Marx und seinen "Getreuen" die Schnauze voll haben. Und Luther mit diesem antichristlichem Zeug in einen Topf geworfen wollen die schon gar nicht haben!!
n,
Lassen Sie mal, lieber Beobachter: das kennen wir doch, wenn Sachen zusammengepreßt werden, die nicht zusammengehören. War in der DDR gang und gäbe: Goethe als verkappter Kommunist, Schlußvision Fausts als Ausblick auf 40 Jahre DDR etc. Warum nicht heute die Schriften eines feudalen Luthers in ein manchesterkapitalistisches Umfeld rhabulieren und daraus "postfaktische" Schlüsse ziehen? Die DDR ist ein Wiedergänger!
Wo ist bitte die Kirche, die sich noch um die frohe Botschaft kümmert?
Wie Sie sehen, liebe Britta, gibt es Leute (die frühermal auf Kinder und Jugendliche losgelassen wurden, die immer noch diesem DDR-System fröhnen! Sie haben Recht, dieses "Zusammenpressen" wirkt manchmal mehr als lächerlich. Bei manchen, wie bei unserem Leipziger Freund, ist das leider Ernst gemeint!
Naja, wie man überall merken kann, werden deren Mitläufer immer weniger und die Selbständigdenkenden und nach Alternativen Suchenden werden ständig mehr.
Gott befohlen,
Joachim
Sehr geehrter Herr Gelbe-Haußen,
Sie schreiben ja aufregende Dinge über einen Leipziger, der womöglich frühermal auf Kinder und Jugendliche losgelassen wurde und noch immer dem DDR-System fröhnt. Ich würde diesen Menschen gern mal kennenlernen. Könnten Sie mir freundlicherweise mal den Namen und die Telefonnummer verraten, oder müssten Sie bei dem, den Sie öfter als Negativ-Beispiel verwenden, erst nachfragen, ob Sie das dürfen?
Mit Dank im Voraus
Johannes
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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