
Das griechische Wort, das Luther mit »selig« übersetzt, bedeutet wörtlich »gerettet«. Die Lutherbibel spitzt, so finde ich, zu. Gerettet – zu etwas unsagbar Schönem: zur Seligkeit. Das meint einen Zustand der inneren Größe, ja der Vollkommenheit. Dieser Gedanke weist uns in die richtige Richtung. In einem Glaubenskurs sprach ich gerade mit den Taufbewerbern darüber, dass uns Jesus Christus rettet. Da fragte eine Frau: Bin ich denn so schlecht, dass ich gerettet werden muss? Wieso denn – so fühle ich mich gar nicht?
Es entwickelte sich ein gutes Gespräch. In der Tat hat kirchliche Verkündigung oft eine Art Knüppel geschwungen: Wir seien so furchtbar, böse, niederträchtig, sündig – aber nun ergießt Gott seine Gnade. Ich glaube eine solche Art der Predigt hilft nicht. Man muss nicht erst jemanden klein machen, um ihn dann aufzurichten.
Rettung bedeutet das, was im Wochenspruch steht: Über deinem Leben ist Gnade. Du bist nicht umgeben von Finsternis und brutalem Schicksal, sondern dich sieht ein gnädiger, gütiger Gott, der will, dass du einen guten Weg gehst und zu Jesus Christus findest. Diesen Prozess nennen wir Glauben. Vertrauen darauf, dass ich nicht allein bin in einer kalten Welt, sondern umgeben von einer Liebe, die sich am Ende durchsetzen wird und zur Auferstehung der Toten führt. Diese Liebe hat Christus bis in die Konsequenz des Todes gelebt und die hat Gott für immer als Ziel unseres Lebens bestimmt.
Der Mensch, der Gottes Liebe glaubt, wird nun selig, innerlich reif, er wächst wie ein guter Baum, dessen Wurzeln fest gegründet sind und der seine Zweige und Früchte zum Licht hin ausbreitet.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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