Am 2. August sind die gesamten nachhaltig nutzbaren Ressourcen der Erde für dieses Jahr verbraucht, die der Weltbevölkerung rechnerisch zur Verfügung stünden, wenn sie nur so viel nutzen würde, wie sich im selben Zeitraum regeneriert. Der sogenannte Erdüberlastungstag sei im Vergleich zum Vorjahr erneut um sechs Tage nach vorn gerückt, die Überlastung nehme also weiterhin zu. Darauf machen die Organisationen Greenpeace Dresden, INKOTA-netzwerk und BUND Sachsen aufmerksam.
Aus diesem Anlass finden am Mittwoch, 2. August, um 19 Uhr Aktionen auf dem Dresdner Altmarkt statt. Diese sollen auf das Thema aufmerksam machen und auf konkrete Maßnahmen zur Senkung des Ressourcenverbrauchs hinweisen.
»Wir verbrauchen die Ressourcen der Erde, als hätten wir noch eine zweite auf Lager«, erklärt Annemarie Kunz von INKOTA. »So ist es aber leider nicht: Alles, was wir ab heute verbrauchen, wächst nicht nach oder kann von der Erde nicht kompensiert werden.« Würden alle Länder weltweit so wirtschaften wie Deutschland, wären sogar 3,2 Planeten notwendig.
»Die Übernutzung der natürlichen Ressourcen ist die Konsequenz unseres nicht hinterfragten wachstumsorientierten Wirtschaftssystems. Doch grenzenloses Wirtschaftswachstum ist auf einem Planeten mit endlichen Ressourcen unmöglich«, fügt Prof. Dr. Felix Ekardt, Vorsitzender des BUND Sachsen, hinzu. »Vor allem in den Bereichen Energieversorgung, Landwirtschaft und Verkehr schneidet Deutschland besonders schlecht ab. Das muss sich dringend ändern, sonst leben und wirtschaften wir zulasten der Menschen im Globalen Süden und künftiger Generationen.« Linda Kolata von Greenpeace Dresden fordert: »Nur wenn wir gemeinsam darauf achten, die Kapazitäten unseres Planeten nicht zu übernutzen, werden wir die natürlichen Lebensgrundlagen für uns und zukünftige Generationen erhalten können.«
Zum Hintergrund: Das Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Tag, an dem die Erdüberlastung erreicht ist (Earth Overshoot Day). Dabei werden zwei rechnerische Größen gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen, zum anderen der Bedarf an Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Lebewesen, den die Menschen derzeit für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise haben.
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