Es scheint so, als beginnt das neue Jahr so, wie das alte aufgehört hat: mit dem Aufheizen der gesellschaftlichen Krise. In der ersten Januar-Ausgabe der Wochenzeitschrift »Der Spiegel« fand sich ein langer Beitrag unter dem Titel »Warum ehemalige Bürgerrechtler sich jetzt bei der AfD engagieren«. Darin werden verschiedene Dissidenten von einst porträtiert – und in die Nähe von Pegida und AfD gerückt. Auch Michael Beleites findet sich darunter. Der frühere sächsische Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen wird dabei in die rechte Ecke gestellt – aufgrund seines Versuchs, die neuartigen Proteste zu verstehen. Und aufgrund eines Vortrages bei einer Burschenschaft. Doch weder der erwähnte Vortrag noch seine Äußerungen zu Pegida lassen den Schluss zu, den der »Spiegel«-Autor zieht: »Früher beriet er Greenpeace und die Grünen, jetzt verstrickt er sich immer weiter in seiner rechten Gedankenwelt.«
Nach Erscheinen des Artikels war die Aufregung groß. Beleites hatte ein neues Etikett. Er veröffentlichte eine Entgegnung: »Ich war nie Mitglied der AfD oder einer ihr nahestehenden Organisation und habe mich nie bei der AfD engagiert. Also in meinem Fall handelt es sich um eine Verleumdung auf der Grundlage einer gezielten Falschdarstellung.« Und weiter schreibt Beleites: »Ebenso unzutreffend und diffamierend ist die Unterstellung einer ›rechten Gedankenwelt‹.«
Es wird deutlich: so tragen Medien nicht zu einer konstruktiven Lösung der Gesellschaftskrise bei. Wollen sie noch eine demokratieförderliche Rolle spielen, sollten sie auf reißerische und verzerrende Darstellungen verzichten. Denn sonst spielen sie nur den Radikalen in die Hände. Es ist an der Zeit, dass in den Medien moralische Standards eingehalten werden.
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