Mit einem »Klimacamp« wollen Aktivisten Ende Juli im sächsischen Pödelwitz (Landkreis Leipzig) gegen den Kohleabbau demonstrieren. Mit der Veranstaltung bis zum 5. August solle auf die sozialen wie ökologischen Folgen des Braunkohleabbaus aufmerksam gemacht werden, teilten die Initiatoren von »Klimacamp-Leipziger Land« am Montag in Pödelwitz mit. Bis zu 1000 Teilnehmer werden erwartet, aber nicht alle würden vor Ort übernachten.
Das Camp findet erstmals im Leipziger Land statt. Es solle »ein Ort des Austauschs und der Vernetzung« sein, hieß es. Geplant seien Arbeitsgruppen, Exkursionen und Podiumsdiskussionen. Das Camp wird den Angaben zufolge von verschiedenen Bündnissen zusammen mit Aktiven aus der Region organisiert, deren Dörfer durch die Braunkohle bedroht sind.
Pödelwitz sei eines dieser Dörfer, hieß es. Nach den Plänen des Unternehmens Mibrag soll der Ort dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain zum Opfer fallen. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort sollen den Angaben zufolge »Perspektiven für einen selbstbestimmten Strukturwandel« entwickelt werden.
Das Bündnis »Kohle ersetzen« kündigte unabhängig vom Camp in der Zeit vom 3. bis 5. August Sitzstreiks an, mit denen der Tagebau auf Zufahrtswegen blockiert werden soll. Das Tagebaugelände selbst solle aber nicht betreten werden, hieß es. Das »Klimacamp« ist nach eigenen Angaben bei der Stadt Groitzsch, zu der Pödelwitz gehört, angemeldet.
Vergleichbare Aktionen gab es bereits im Rheinland und der Lausitz. Zum Teil wurden diese Camps von Ausschreitungen begleitet. Vor zwei Jahren hatten etwa 2000 Aktivisten das Kraftwerk Schwarze Pumpe in der Lausitz gestürmt und die Arbeitsgleise blockiert.
Im Oktober folgt ein Ökumenischen Pilgerweg für Klimagerechtigkeit, der – von Christen organisiert – auch im Leipziger Süden Station macht. Lesen Sie mehr zu kirchlichen Organisatoren und Ablauf im nächsten SONNTAG vom 22. Juli.
Information:
www.klimacamp-leipzigerland.de
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