Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens veröffentlichte heute eine Mitteilung des Landesbischofs Tobias Bilz zum Umgang mit dem Corona-Virus in Kirchgemeinden. Außerdem hat sich das Landeskirchenamt aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus auf Regelungen verständigt und bittet darum, dass diese in den Kirchgemeinden und kirchlichen Einrichtungen der Landeskirche umgesetzt werden. Die Regeln finden Sie unter engagiert.evlks.de/mitteilungen/zum-umgang-mit-corona/
Zum Umgang mit der aktuellen Pandemie schreibt der Landesbischof:
»In diesen Tagen verbreitet das Coronavirus weltweit Angst und Schrecken. Viele Menschen sind vor allem deshalb verunsichert, weil seine tatsächliche Gefährlichkeit nur schwer einzuschätzen ist und es im Moment weder eine Therapie noch einen Impfstoff gibt. Neben der praktischen Frage, wie man sich angemessen verhält, beschäftigen uns auch tieferliegende Sorgen: Was trägt in einer schweren Krise wirklich? Worauf können wir uns verlassen, wenn es darauf ankommt? In wessen Hand ist unser Leben?
Für uns Christen gilt: gute und schlimme Tage, Hoffnungen und Sorgen, unverhofftes Glück und plötzliche Not gehören in unsere Beziehung zu Gott. Wir wenden uns besonders dann an ihn, wenn wir nicht mehr weiter wissen. Jetzt erleben wir einen solchen Moment. Deshalb klagen wir Gott unsere Not und erbitten wir von ihm Zuversicht und Stärke!
Zugleich sind wir herausgefordert, manche unserer Haltungen zu überdenken. Wie passt unsere Ängstlichkeit im Blick auf uns selbst zusammen mit der Gleichgültigkeit gegenüber der Not anderer? Was lehrt uns das Coronavirus über unseren Umgang mit Alten und Kranken, Kriegsopfern und Menschen auf der Flucht? Sind wir gleichgültig gegenüber Menschen, denen es schlechter geht als uns? Das beschämt uns!
Darüber hinaus wird uns konkret vor Augen geführt, dass wir unser Leben nicht bewahren können. Diese Pandemie kann alle Menschen treffen. Sie macht uns gleich und damit demütig! Wir können solche und ähnliche Gedanken nur dann zulassen, wenn wir etwas haben, das uns Hoffnung gibt. Zuversicht und Stärke sollen unter uns entstehen. Gottvertrauen baut sich auf, wenn wir unser Leben Gott anvertrauen. Daraus wächst Handlungsstärke im Blick auf das, was jetzt zu tun ist sowie Gelassenheit gegenüber dem, was wir nicht in der Hand haben.
Dazu kann uns dieses Gebet (Nr. 930, Evangelisches Gesangbuch) helfen:
Vater im Himmel, ich bitte weder um Gesundheit noch Krankheit, weder um Leben noch um Tod, sondern darum, dass Du über meine Gesundheit und meine Krankheit, über mein Leben und meinen Tod verfügst zu deiner Ehre und zu meinem Heil. Du allein weißt, was gut für mich ist. Du allein bist der Herr, tue, was du willst. Gib mir, nimm mir, aber mache meinen Willen dem deinen gleich. Amen.«
Tobias Bilz, Landesbischof
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