
Es darf wieder demonstriert werden! Im günstigsten Fall sind ab Freitag in Sachsen wieder 1000 Teilnehmende möglich – bei coronabedingten Einschränkungen immerhin 200. Das ist eine gute Nachricht. Denn Demonstrationsrecht und freie Meinungsäußerung sind ein wichtiges Grundrecht – auch für Impfgegner oder Andersdenkende. Die Einschränkungen der vergangenen Monate auf zehn Personen haben dafür gesorgt, dass der Großteil der Menschen sich zurückgenommen hat, um Ansteckungen zu vermeiden. Wer dennoch auf die Straße ging, traf dort auf Gruppen wie die Freien Sachsen oder andere Rechte, die Hass und Hetze verbreiteten, den Staat als Diktatur beschimpften und die zeigten, dass ihnen nichts an inhaltlicher Debatte liegt. Wer mitlief, musste sich den Vorwurf gefallen lassen, sich mit ihnen gemein zu machen.
Die stille Mehrheit hat diese Aufmärsche gehörig satt. In vielen Städten wird die Zivilgesellschaft deshalb aktiv und setzt Zeichen gegen Verschwörungsideologien, Morddrohungen und Krawalle – mit Petitionen, offenen Briefen, ersten Aktionen.
In Dresden haben am Wochenende über 3500 Menschen unter Auflagen am Corona-Gedenken an der Frauenkirche teilgenommen (Seite 7). Über 13.000 Unterstützer zählt inzwischen der Aufruf zu »Haltung zeigen«. Kirchen, Parteien und Stadtgesellschaft beteiligen sich – seit dem Beginn von Pegida das erste Mal in dieser Klarheit. Die breite Mehrheit wird endlich sichtbar. Mit dem Ende von Corona-Einschränkungen hat sie mehr Möglichkeiten, einen offenen Diskurs anzuregen, sich für ein friedliches Miteinander einzusetzen und gewaltfrei zu demonstrieren. Die neuen Stadtbündnisse in Sachsen könnten ein guter Start dafür sein.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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