
In einer Zeit, in der das friedliche Miteinander weltweit und gesellschaftlich in vielfältiger Weise gefährdet ist, stellt sich die Frage: Welche Rolle kann die Kirche spielen? Zunächst und zuerst sollte sie sich überhaupt für Friedensfragen zuständig fühlen – und nicht vor lauter Streben nach Ausgewogenheit und Rücksichtnahme in den oft heiklen Fragen von Krieg und Frieden verstummen. Immerhin beruft sie sich auf den radikalen Friedensstifter Jesus von Nazareth, der die Friedensstifter seligpries und denen, die auf Waffen und Gewalt setzen, Unheil vorhersagte. So sind vor allem auch klare Worte nötig: dass Waffenexporte Konflikte anheizen, dass Abschreckung keinen Frieden bringt, dass Atomwaffen zu ächten und zu verbannen sind, dass Feindbilder zu hinterfragen sind, dass Kriege keine Krisen lösen. Insofern stimmt die Wahl des mitteldeutschen Landesbischofs Friedrich Kramer zum neuen EKD-Friedensbeauftragten hoffnungsvoll. Der ehemalige Bausoldat hat in der Vergangenheit zu diesen Themen deutliche Worte gefunden. Möge er dies in Zukunft noch konsequenter tun, auch in Richtung der Regierenden. Es gilt, ein Erbe der DDR-Kirche wieder stark zu machen.
Doch gerade mit Blick auf das gesellschaftliche Miteinander sollten alle Christen Friedensbeauftragte sein. Das heißt, sich nicht der Wut oder dem Hass überlassen, die Hände zum Andersdenkenden ausgestreckt halten (im übertragenen Sinn) und immer wieder auf Verstehen, Versöhnung und Vernunft zu setzen. Gerade Letzteres schließt aber auch Klarheit und Mut zum Dissens ein. Damit Wege aus der Not nicht vernebelt werden und echte Schritte aus der Angst gewagt werden können. Denn für Frieden einzutreten sollte nicht dazu führen, in Frieden zu ruhen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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