Die Leipziger Buchmesse wird zum dritten Mal in Folge abgesagt. Der Wunsch nach einem persönlichen Treffen sei zwar riesengroß, doch zahlreiche Ausstellerinnen und Aussteller hätten sich wegen der Corona-Pandemie in den vergangenen Tagen gegen eine Teilnahme entschieden, teilte die Buchmesse am Mittwoch in Leipzig mit. Damit sei die Qualität und inhaltliche Breite einer solchen Publikumsmesse nicht mehr gewährleistet. Die Leipziger Buchmesse sollte vom 17. bis 20. März stattfinden. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bedauerte die Absage. „Der Freistaat hat die Durchführung von Messen und Kongressen zwar wieder möglich gemacht, aber bei zahlreichen Verlagen ist die Verunsicherung mit Blick auf die weitere pandemische Lage zu groß“, erklärte Dulig.
Die schwierige Planbarkeit und die personellen Engpässe bei den Ausstellern hätten letztlich zur Absage des gesamten Messeprogramms geführt. Gerade in dieser schnelllebigen Zeit mit häufig hitzig geführten Debatten brauche es Veranstaltungen wie die Buchmesse als Orte der Begegnung, des Nachdenkens und des sachlichen Miteinanders, erklärte Dulig. Eine Verschiebung der Messe mit mehr als 2.500 Ausstellern war laut dem Minister organisatorisch nicht möglich. Die Absage sei im Einvernehmen mit der Branche und dem Beirat erfolgt.
Auch die Stadt Leipzig reagierte enttäuscht. „Ganz Leipzig hat sich so sehr auf die Buchmesse in diesem Jahr gefreut: Endlich wieder Literatur und Austausch in der Stadt“, erklärte Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD). Die Messe habe sich großartig auf diese Premiere nach zwei Jahren Abstinenz vorbereitet. Dennoch blieben auch im dritten Pandemiejahr die Unwägbarkeiten zu groß, das Risiko für die Aussteller sei kaum kalkulierbar. Leipzigs Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke (Linke) sprach von einem „herben Verlust“. „Wir brauchen die Buchmesse als Ort der Öffentlichkeit, der Debatte und des Austauschs - gerade in dieser Zeit der Überlagerung gesellschaftlicher Konflikte“, betonte sie. Die Stadt werde zumindest an der Verleihung des Buchpreises zur Europäischen Verständigung am 16. März festhalten. Die Auszeichnung geht in diesem Jahr an den österreichischen Autor Karl-Markus Gauß.
Die Absage des Messe sei „ein schwerer Schlag für die Branche“, teilten die Leipziger Veranstalter mit. Sie wäre „für das Buch und alle, die dafür und davon leben, sehr wichtig gewesen“. Allerdings hätten die vergangenen Tage gezeigt, „dass sich viele Verlage durch die Unplanbarkeit der infektiösen Omikron-Variante außerstande sehen, eine feste Zusage zu geben“, hieß es. Wegen der kurzen Vorlaufzeit werde es in diesem Jahr auch kein digitales Alternativprogramm geben. Gestreamt wird aber die Vergabe des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung und des Preises der Leipziger Buchmesse am 16. und 17. März.
Die Leipziger Buchmesse 2023 soll demnach vom 23. bis 26. März stattfinden. Das jährliche Frühjahrstreffen der Buchbranche in Leipzig war bereits 2020 und 2021 coronabedingt ausgefallen. Es zog zuvor jährlich rund 280.000 Gäste an.
Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird am Mittwoch, 16. März um 19 Uhr vor geladenen Gästen in der Nikolaikriche verliehen. Der Preisträger Karl-Markus Gauß wird persönlich vor Ort sein.
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