Vollendung und Bestimmung
»Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.« Lukas 18, Vers 31
Eine Geschichte schreiben. Ein Bild malen. Einen Blumenstrauß binden. Einen Besuch machen. Bei diesen sinnlichen Tätigkeiten und bei vielen anderen mehr weben sich Fragen in den Entstehungsprozess, die sich zum Ende hin immer weiter verdichten: Wann ist es genug? Wann ist es gut? Wann ist es vollendet?
Die Freunde, mit denen Jesus unterwegs ist, beschäftigen diese Fragen offensichtlich ebenfalls. Für sie allerdings in Bezug auf Jesus selbst und darauf, wer er ist und was das für sie bedeutet. Jesus antwortet ihnen: »Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn.« (Lk 18,31)
In seiner Antwort weist er in zwei Richtungen: Er weist nach vorn auf die bevorstehende Vollendung. Und er weist nach hinten auf die überlieferte Bestimmung. Beides antwortet im selben Klang auf die Frage nach der Vollendung: Es ist vollendet, wenn die Bestimmung erfüllt ist.
Im Blick auf Jesus, in dem sich Gottes Nähe und Anteilnahme vollendet, aber nicht erschöpft, leuchtet mir das geheimnisvoll verständlich ein. Was mich angesichts dieses Bibelverses aber nicht weniger eindrücklich bewegt, ist die Frage nach meiner eigenen Bestimmung. Wo steht diese denn geschrieben? Verborgen im eigenen Herzen. Offenbart im Zuspruch anderer. Gefunden auf dem Weg.
Meine Geschichte schreiben. Mein Bild malen. Meinen Strauß binden. Meinen Besuch machen. Und das alles im Horizont seiner Vollendung. So will ich unterwegs sein. Amen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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