Wenn das Wichtigste im Leben abhanden kommt
»Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.« Lukas 19, Vers 10
Sie hat schon viel erreicht in ihrem Leben. Sie hat einen sicheren Job und ihren festen Platz im Unternehmen. Sie weiß, dass sie inzwischen unabkömmlich ist. Ihr Chef hat sie befördert. Dafür hat sie einiges getan: Nie hat sie auf die Uhr geschaut und Überstunden nicht gescheut. Und sie hat es gern getan. »Geht nicht, gibt’s nicht«, war ihre Devise. Und: Es zahlt sich aus. Das, was sie braucht, kann sie sich leisten und noch viel mehr. Sie war sich sicher: »So will ich leben. Meine Arbeit erfüllt mich. Ich bin fit und erreiche, was ich will.« Inzwischen ist sie nicht mehr sicher, ob sie so weiter leben will. Corona hat dazu beigetragen. »Wer bin ich ohne meine Arbeit? Wozu brauche ich das viele Geld, allein in meinem Haus? Wem kann ich vertrauen, wem mich anvertrauen? Wer ist meine Freundin?«
Dann gab es diese Begegnung: Heute sagt sie, es war, als wenn sie auf einmal klar sehen konnte. Er hat sie angesprochen. Sie kamen ins Gespräch, über Gott und die Welt. Er hörte zu, ganz aufmerksam und so, als würden sie sich ewig kennen. Er sagte nicht viel, aber sie erzählte von sich und ihrem Leben: von ihren Anstrengungen und ihrem Erfolg, von ihrem Luxus und ihren Fragen. Er musste gar nichts sagen und trotzdem wurde ihr klar, dass sie sich verloren hatte, unzufrieden mit sich und der Welt war. Verloren in all der Arbeit, all dem Geldverdienen, all dem Schaffen und Tun und Müssen. In ihrem Gegenüber sah sie, wie viel sie vermisst hatte und welchen Wert das Leben hat: »Eine kennen, die dich mag, die dir zeigt, dass du liebenswert bist, die dich hält, wenn du dich in dir selbst verloren hast, die das kleine Glück wie ein Lächeln in dein Gesicht malt und du weißt: So ist es gut: Ich darf arbeiten und ausruhen, für mich sein und mich der Freundin anvertrauen, mich lieben und lieben lassen.«
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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