Gott als Quelle des Lebendigen
»Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.« Jeremia 17, Vers 14
Dieser Vers aus dem Buch Jeremia geht mir durch den Kopf, wandelt in meinem Körper und schreitet geradewegs auf mein Herz zu. Ich selbst gehe ein paar Schritte spazieren, in Gedanken mit diesem Vers. Vor einem großen Baum bleibe ich stehen und betrachte ihn.
Er ist alt dieser Baum – groß und verdorrt. Kein Blatt hängt an ihm. Die knorrigen Äste sind eigenartig verdreht, wie die Finger eines sehr alten Menschen, über dessen dünne Knochen sich vertrocknete alte Haut spannt. Haut mit unzähligen Falten, die wie Risse aussehen. Die Zweige, die davon abgehen, wirken wie vergilbte, von einem Pilz befallene Fingernägel. Er ist krank, dieser Baum. Vielleicht ist er auch schon tot und allein die trotzige Kraft seiner einstigen Vitalität und Größe lässt ihn noch als Mahnmal in dieser Welt für ein paar Jahre stehen.
Ich erkenne in ihm ein Mahnmal nicht nur in dieser Welt, sondern für diese Welt. Vielleicht ist er sogar ein Sinnbild für sie. Ein alter, vertrockneter, kranker Baum, der eventuell nicht mehr lebt. Ich trete ganz nah an ihn heran. Ich lehne mich mit meiner Stirn gegen den Baum und schließe die Augen. »Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.« Eine Träne läuft mir die Wange herunter und fällt auf den Boden. Wasser bräuchte dieser Baum, keine salzigen Tränen. Wasser und ein gesundes Erdreich, wo er tief verwurzelt Halt und Nährstoffe finden kann – die Welt braucht Glauben und Zuversicht als Nährboden, auf dem sie Gott erwartet. Diese Erde braucht uns nicht als Salz der Erde, sie braucht Gott als Quelle des lebendigen Wassers.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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