Die überwiegende Mehrheit der Rentenempfänger geht davon aus, dass die Rente im Alter nicht reicht. 70 Prozent erwarten im Ruhestand eine große bis sehr große finanzielle Versorgungslücke, ergab nun eine repräsentative Umfrage des Instituts Mentefactum.
Langjährig Versicherte bekommen den aktuellen Berechnungen zufolge im Schnitt 1370 Euro Rente im Monat. Mehr als jede dritte Frau mit Vollzeitjob droht gar eine Rente unter 1000 Euro netto. Mit diesen Besorgnis erregenden Werten schneidet das deutsche Rentensystem im internationalen Vergleich schlecht ab. Das Rentenniveau liegt weit unter dem anderer europäischer Länder. Für ein reiches Land wie Deutschland sind das erschreckend schlechte Zahlen. Da hilft es wenig, dass der Gesetzgeber bis 2025 ein Rentenniveau von mindestens 48 Prozent garantiert.
Die Konsequenz: Viele langjährige Arbeitnehmer mit Aussichten auf eine geringe Rente müssen länger arbeiten als geplant. Das durchschnittliche Renteneintrittsalter lag in Deutschland 2021 bei rund 64 Jahren. Doch immer mehr Menschen arbeiten auch mit über 65 weiter, derzeit sind das etwa 17 Prozent der Arbeitnehmer.
Die Bundesregierung arbeitet an einer Rentenreform. Möglicherweise steigt die Rentenkasse in den Kapitalmarkt ein, möglicherweise wird das Renteneintrittsalter noch einmal angehoben und an die Lebenserwartung angepasst. Wichtig ist nun, dass eine funktionierende Altersversorgung für die deutsche Politik höchste Priorität bekommt – der Spitzen-Wirtschaftsleistung angemessen, die von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern erbracht wird. Alles andere wäre für dieses reiche Land ein Schande.
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