Kriege, bewaffnete Konflikte, Preissteigerungen und der Klimawandel haben nach Angaben der Welthungerhilfe den Hunger weltweit verschärft. Besonders durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seien Grundnahrungsmittel extrem teuer geworden, sagte Welthungerhilfe-Präsidentin Marlehn Thieme am Donnerstag in Berlin. Bei der Vorstellung des Jahresberichts ihrer Organisation warnte sie: „Weizen, Öl und Mais sind für viele unerschwinglich.“
Der Krieg habe durch den Anstieg der Nahrungsmittelpreise die Ernährungsprobleme für Millionen Familien im südlichen Afrika, Asien und im arabischen Raum extrem verstärkt. Hinzu kämen Überschwemmungen und Dürren, die die Lebensgrundlage der Menschen vernichten. „Der Hunger ist dadurch weiter auf dem Vormarsch“, sagte Thieme. Laut den Vereinten Nationen litten im Jahr 2022 weltweit rund 735 Millionen Menschen an Hunger, 122 Millionen mehr als vor der Corona-Pandemie Hungerkrisen entwickelten sich zu Katastrophen, wie am Horn von Afrika, wo sich die Lage „dramatisch“ zugespitzt habe, beklagte Thieme. Mehr als 36 Millionen Menschen litten dort unter der schlimmsten Dürre seit vier Jahrzehnten. Diese Krisen hätten auch die Arbeit der Welthungerhilfe im vergangenen Jahr geprägt.
Die Organisation unterstützte nach Angaben von Generalsekretär Mathias Mogge 2022 über 18,8 Millionen Menschen in 37 Ländern und mehr als 600 Projekte. Das seien rund 13 Prozent mehr Menschen als im Jahr zuvor gewesen. Für diese Arbeit hätten rund 340 Millionen Euro zur Verfügung gestanden. Ein Großteil der Hilfen, 185 Millionen Euro, floss in 366 Projekte in Afrika. Auch in der Ukraine und in der Republik Moldau unterstützte die Welthungerhilfe mit zwei Partnerorganisationen acht Projekte. Insgesamt arbeite die Organisation weltweit mit 266 regionalen und lokalen Partnern zusammen und habe 3.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 91 Nationen, sagte Mogge.
Die Spendeneinnahmen lagen 2022 bei 97,6 Millionen Euro. Öffentliche Geber wie das Entwicklungsministerium und das Auswärtige Amt stellten 241,5 Millionen Euro für die Projektarbeit bereit. Die höchsten Projektförderungen gingen laut Mogge wie im vergangenen Jahr an den Südsudan, Sudan sowie nach Syrien und in die Türkei. Thieme betonte, Hunger sei eines der größten lösbaren Probleme der Welt. „Mit der Agenda 2030 und den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen haben wir eine gute Strategie, um den Hunger langfristig zu überwinden“, sagte sie. Es brauche aber jetzt den politischen Willen, das beherzter umzusetzen. Die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe seien dabei das falsche Signal. Laut Generalsekretär Mogge sieht der Haushaltsentwurf unter anderem Kürzungen von einer Milliarde Euro bei der humanitären Hilfe vor.
Die Weltgemeinschaft hat sich mit der Agenda 2030 das Ziel gesetzt, den Hunger in der Welt bis 2030 zu beenden. Die Welthungerhilfe ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Seit ihrer Gründung 1962 wurden demnach mehr als 11.498 Auslandsprojekte in 70 Ländern mit 4,75 Milliarden Euro gefördert.
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Schöpfung: Viele ökologische Systeme sind aus dem Gleichgewicht. Der Klimawandel zeigt immer bedrohlichere Folgen. Die Ökumenische Konferenz »Hoffnung für die Erde leben« forderte ein Ende des Wachstums und eine »Ethik des Genug«. Mehr lesen Sie im Digital-AboVERÖFFENTLICHT AM 14.07.2023 Artikel drucken
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