Mit dem Blick der Gnade
»Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.« Epheser 2, Vers 8Gnade – dieses große Wort verbindet sich bei mir mit einem kleinen Erlebnis: Im Juni vor 40 Jahren musste ich vor meinem gestrengen Physiklehrer, zugleich Direktor unserer Schule, und seinen beiden Beisitzern die Abschlussprüfung der 10. Klasse ablegen. Dabei war Physik nicht meine Stärke und der Prüfer nicht mein Seelenverwandter. – Über Wellen sollte ich etwas sagen und dann auch noch berechnen. Ich weiß die Zahlen noch wie heute: 14 000 × 5! Schnell schrieb ich das Ergebnis an die Tafel: 70! Freundlich bat mich der Mann hinter dem Prüfertisch: »Schauen Sie sich bitte das Ergebnis noch einmal an!« – Da fielen mir sofort die fehlenden Nullen auf. Die Prüfung war gerettet.
Dabei wurde mir mein durch und durch kirchenferner Physiklehrer und Schuldirektor auch ein Lehrer im Glauben: Seitdem weiß ich, was Gnade bedeutet: Ein Suchen nach dem Gelingenden und Gelungenen, Fördern, Ermöglichen und Zurechtbringen.
Wenn das schon mein mir gar nicht immer sehr wohlgesonnener Schuldirektor damals gemacht hat, wie viel mehr tut es Gott, mein Vater im Himmel! Wie viel mehr gilt mir der gütige Blick und der freundliche Hinweis meines Herrn Jesus Christus!
Deshalb gibt es hier im Epheserbrief diese eindringliche Erinnerung: Aus Gnade seid ihr gerettet durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. (Eph. 2,8)
Im Vertrauen, dass der große lebendige Gott mir als helfender und wohlwollender Prüfer begegnet, stelle ich mich den Prüfungen in meinem Leben. Und wenn ich andere beurteilen muss (das bleibt nicht aus!), will ich es mit dem Blick der Gnade tun.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
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Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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