Wertvoll mit einem Knick?
»Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.« Jesaja 42, Vers 3Menno!« denke ich. In der Eile habe ich ein wichtiges Dokument einfach schnell zur Seite gelegt. Jetzt brauche ich es und finde es natürlich nicht wieder. Nach einer langen Zeit des Suchens halte ich es nun doch in den Händen. Aber – »Na toll!« – es hat einen dicken Knick bekommen. »Na gut …« denke ich, überlege und google dann doch schnell, wie man den Knick wieder entfernt. Mit Büchern pressen, lautet die Antwort, oder mit dem Bügeleisen bügeln. Ob das wohl gut geht? Ich entscheide mich fürs Bügeln. Der Knick wird weniger sichtbar. Aber ganz verschwindet er nicht. Er wird wohl für immer zu sehen bleiben. Am liebsten hätte ich natürlich ein unversehrtes Dokument und würde das alte in den Müll werfen. Sieht halt nicht mehr so toll aus, obwohl es ja immer noch verwendet werden kann.
Vom »Geknickt-Sein« lesen wir auch schon im Jesajabuch. Allerdings einem geknickten (Schilf-) Rohr. Im Gegensatz zu meinem Dokument konnte man das geknickte Rohr dann wirklich nicht mehr für die Herstellung von Körben verwenden. Nicht mehr zu gebrauchen. Wertlos. Aussichtslos.
Doch der Wochenspruch erzählt, dass es bei IHM anders ist. Es muss nicht perfekt sein und ist eben auch mit Knick wertvoll. Wer ER wohl ist? Im Text wird ER als der Gottesknecht benannt. Das könnte einerseits ein einzelner Prophet sein, andererseits sich auf das ganze Volk Israel beziehen. In unserem christlichen Glauben verbinden wir die Worte vom Gottesknecht (schnell) mit Jesus und damit letztendlich als Beschreibungen von Gott. Ein sanftmütiger Gott. Ein Gott, der nicht wegwirft. Ein ermutigender und tröstender Gott, der da ist, nicht wegsieht und mich wieder aufrichtet, trotz meines Geknickt-Seins. Daran glaube ich.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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