Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz und die sächsischen Superintendentinnen und Superintendenten rufen die Kirchenmitglieder dazu auf, sich zur Landtagswahl am Sonntag von christlichen Prinzipien leiten zu lassen. Die Würde jedes Menschen sei zu achten, der Geist des Zusammenhaltes zu leben und die Nächstenliebe zu praktizieren, heißt es in einem am Mittwoch in Dresden von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens (EVLKS) verbreiteten „Wort zur Landtagswahl“.
Deutlicher als in anderen Jahren gehe es bei dieser Wahl darum, „ob die freiheitliche Demokratie eine Zukunft hat und wie sie unter den vielfältigen Herausforderungen gerade dieser Zeit weiterentwickelt werden kann“, heißt es. Es sei „die besondere Aufgabe der Christen, die Perspektive des Reiches Gottes zur Geltung zu bringen“.
Weiter heißt es: „Wo Ängste geschürt werden, mahnen wir zur Besonnenheit. Wo Sorgen instrumentalisiert werden, erinnern wir an die Gestaltungskraft, die Gott uns gibt. Wo Menschen ausgegrenzt oder diffamiert werden, rufen wir die Liebe Gottes in Erinnerung, die aller Kreatur gilt. Wo Spaltung provoziert wird, leben wir Gemeinschaft.“
Der Bischof und die Vertreterinnen und Vertreter der 16 evangelisch-lutherischen Kirchenbezirke betonen zudem, dass Politik auf Kompromiss, Meinungsstreit und Vermittlung angewiesen bleibe. Das sei Teil demokratischer Kultur: „Die Erwartung aber, dass Politik alle Probleme für die Menschen löst, ist ein Irrweg und überfordert jede neu gewählte Regierung.“ In Sachsen und Thüringen wird am Sonntag ein neuer Landtag gewählt.
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