Erwarten wir wirklich Christus?
»Lasset eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen.« Lukas 12, Vers 35Seit ich es als Kurrendejunge das erste Mal gehört habe, klingen mir diese Worte geheimnisvoll im Ohr. Eine Weile habe ich gebraucht, um sie zu verstehen. Jesus gebraucht hier ein Bild aus dem Arbeitsalltag seiner Zeit: Der Chef eines großen Gutes ist unterwegs. Aber jetzt ist die Zeit, dass er jeden Moment zurückkommen kann. Deshalb hält sich sein Personal dienstbereit für den Empfang. Ihre langen Gewänder, die beim Schlafen auch als Zudecke dienen, haben die Knechte und Mägde angezogen und mit einem Gürtel zusammengebunden (»die Lenden umgürtet«). Sie können sofort ihren Dienst beginnen, ohne dass sie womöglich über ihre langen Kleider fallen. Das Haus ist mit Öllampen erleuchtet (»lasst eure Lichter brennen«). Eine Lampe anzuzünden machte ja in alter Zeit viel Mühe. Deshalb bleiben hier die Lichter brennen. Es herrscht volle Einsatzbereitschaft, ja gespannte, vielleicht sogar fröhliche Erwartung. Denn jeden Moment kann der Chef kommen. In solcher Erwartungshaltung sollen wir als Christen leben. Menschen sollen wir sein, die auf ihren Herrn warten. Er hat sich ja angekündigt, dass er wiederkommen wird. Im Glaubensbekenntnis sprechen wir es aus: »Er wird kommen zu richten die Lebenden und die Toten.« In den Liedern am Ende des Kirchenjahres und der Adventszeit singen wir von seinem Kommen. Manchmal habe ich den Eindruck, es geht den meisten dabei, wie es Manfred Siebald im Lied karikiert: »Wir singen laut: Herr, komm, doch wieder! Und bitten leise: Jetzt noch nicht!« Ja, manchmal haben wir uns allzu fest und allzu gut in dieser Welt eingerichtet, so dass wir überhaupt nicht mehr mit dem Kommen unseres Herrn rechnen. Der Wochenspruch möchte uns neu erinnern: Wartet nicht auf irgend etwas, nicht auf irgendwen, sondern wartet gespannt auf Christus, euren wiederkommenden Herrn!
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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