Mit 750.000 Euro Gewinn konnte der evangelische Pastor Lukas Gotter aus Halle aus der RTL-Sendung "Wer wird Millionär?" gehen. Seine Gemeinde ist am Tag nach der Ausstrahlung der Sendung stolz auf ihn und er selbst erklärte am Mittwoch auf der Homepage der freikirchlichen Evangeliumsgemeinde, er wolle den Gewinn "ruhig und bedächtig, bescheiden, demütig" ausgeben. "Ich will Gott damit die Ehre geben und ihm nachfolgen", schrieb er in einem Brief an seine Gemeinde, deren leitender Pastor der 32-Jährige erst seit Jahresbeginn ist.
Von seinem Auftritt berichtete Gotter auch in seinem am Mittwoch im Internet veröffentlichten Podcast "Plauderstunde spezial". Dort erzählte er, dass er einen großen Teil seines Gewinns seiner rund 150 Mitglieder zählenden Gemeinde spenden wolle. "Ich möchte das gern ausgeben für Dinge, die das Reich Gottes in Halle bauen", sagte Gotter. Ein weiterer Teil solle Projekten zugute kommen, die ihm am Herzen lägen. Und ein Teil bleibe bei seiner Familie, sagte er. Unter anderem wolle er sein Bafög zurückzahlen.
Der verheiratete Pastor der freikirchlichen Gemeinde sagte weiter, er habe schon während seines Studiums überlegt gehabt, bei einer Quizshow mitzumachen. Im vergangenen Jahr habe er sich dann einfach bei der RTL-Sendung "Wer wird Millionär?" beworben und sei nach dem Casting als Kandidat genommen worden. In der Sendung zeigte sich Gotter als Lokalpatriot und gläubiger Christ: Auf seinem T-Shirt stand der Schriftzug "Halleluja", außerdem war die Silhouette der Stadt Halle zu sehen.
Obwohl sein Vater Ralf Gotter als Telefonjoker bei der Zwei-Millionen-Euro-Frage in einer Spezialausgabe des RTL-Quiz die richtige Antwort genannt hatte, stieg der Theologe aus. Bei einer falschen Antwort wäre er auf einen Gewinn von 1.000 Euro zurückgefallen. "Ich habe wirklich keine Ahnung gehabt. Darum habe ich es nicht riskiert", sagte Gotter in dem Podcast: "Das war gut." Er folge Gott und nicht dem schnöden Mammon.
Für zwei Millionen Euro hatte Moderator Günther Jauch gefragt, wer 1990 den deutschen Einigungsvertrag unterschrieben habe. Aus den vier Antwortmöglichkeiten Wolfgang Schäuble, Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher und Thomas de Maizière wählte Buchhändler Ralf Gotter als Telefonjoker richtig den CDU-Politiker Schäuble aus, der damals Innenminister der Bundesrepublik war. Gotter sagte, hätte er die diesjährige Sendung des "Dschungelcamps" verfolgt, hätte er die Antwort vielleicht gewusst. An der RTL-Show hatte nämlich der zweite Unterzeichner des Einigungsvertrages, Günther Krause, teilgenommen.
Vater Ralf Gotter ist Mitorganisator des jährlichen Christentreffens Gemeindbibeltag in Glauchau und gehört zum CVJM Crimmitschau.
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