Das Dorf Pödelwitz bei Leipzig stemmt sich weiter gegen seine drohende Abbaggerung. Dazu sei am Samstag eine Frühlingsaktion geplant, teilte die Initiative »Alle Dörfer bleiben« am Donnerstag mit. Diese stehe unter dem Motto »Keinen Meter der Kohle – Alle Dörfer bleiben – überall« und biete unter anderem Informationsstände und ein Kulturprogramm. Höhepunkt sei der Bau von Gedenkschildern für die bereits mehr als 60 abgebaggerten Dörfer und Städte in der Region, hieß es.
»Mit der Aktion wollen wir zeigen, was hier passiert«, erklärte Jens Hausner von der Bürgerinitiative »Pro Pödelwitz«. Er sei fassungslos, dass der Tagebaubetreiber und die sächsische Landesregierung in Zeiten des Klimawandels weiter über Tagesbauerweiterungen nachdächten.
Das rund 700 Jahre alte Pödelwitz liegt am Rand des Tagebaus »Vereinigtes Schleenhain«. Nach Plänen der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft (Mibrag) soll es voraussichtlich von 2026 an der Kohleförderung weichen und abgebaggert werden. Rund 100 Dorfbewohner wurden bereits umgesiedelt. 27 Verbliebene weigern sich bislang, ihre Heimat zu verlassen.
Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission »Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung« hatte Ende Januar empfohlen, das letzte Kohlekraftwerk in Deutschland 2038 vom Netz zu nehmen. 2032 soll überprüft werden, ob auch ein früherer Ausstieg möglich ist. Den betroffenen Regionen wurden Milliardenhilfen zugesagt. Ein Bekenntnis zum Erhalt von Dörfern im mitteldeutschen Kohlerevier, in der Lausitz und im Rheinland, die trotz des beschlossenen Kohleausstiegs von der Abbaggerung bedroht sind, fehlt im Bericht der Kommission.
Internet:
www.alle-doerfer-bleiben.de
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