Mit der Öffnung der sächsischen Museen kehrt ein Stück Normalität in Corona-Zeiten zurück. Klar ist: Abstandregeln werden den Besuch verändern. Für das Dresdner Residenzschloss braucht es zudem noch einen konkreten Plan.
Nach siebenwöchiger Corona-Zwangspause öffnen sächsische Museen schrittweise wieder für Besucher. "Wir wagen einen Schritt ins normale Leben", sagte Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) am Montag in Dresden. Allerdings seien natürlich auch in den Museen die Corona-Schutzverordnungen einzuhalten. Das gelte vor allem für den gebotenen Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Personen und für das Tragen eines Mundschutzes.
Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) öffneten am Montag als erstes ihrer insgesamt 15 Häuser das Kunstgewerbemuseum im Schlosspark Pillnitz. Von Dienstag an sollen die Gemäldegalerie Alte Meister und die Skulpturensammlung im Semperbau am Zwinger folgen, wie SKD-Generaldirektorin Marion Ackermann ankündigte. Das Gebäude war erst Ende Februar nach Komplettsanierung wiedereröffnet worden und musste wegen der Corona-Pandemie nach nur wenigen Besuchertagen wieder schließen. Daher werde das Haus jetzt als eines der ersten SKD-Museen wieder zugänglich sein.
Das Dresdner Residenzschloss mit gleich mehreren Sammlungen soll Ackermann zufolge vom 30. Mai an schrittweise öffnen. An einem Fahrplan werde derzeit noch gearbeitet, sagte die Generaldirektorin. Wann das Historische Grüne Gewölbe nach dem spektakulären Juwelendiebstahl wieder öffnen wird, soll in den nächsten Wochen bekanntgegeben werden.
Zunächst soll in den Museen geschaut werden, "wie sich die Menschen verhalten". Die aktuelle Planung sei "nicht in Stein gemeißelt". Die schrittweisen Öffnungen ermöglichten es, Erfahrungen im Besuchermanagement zu sammeln und flexibel zu reagieren.
Das Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig öffnet an diesem Donnerstag, das Völkerkundemuseum Herrnhut am 21. Mai. Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden ist von Dienstag an wieder zugänglich, allerdings nicht die Kinderausstellung. Die Museen der Stadt Dresden öffnen ebenfalls am Dienstag.
Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) sprach von einem "schmerzhaften Einschnitt" in das Kulturleben während der Corona-Krise. Die Öffnung der Museen sei nun ein erster Schritt. Von dem Bund-Länder-Gespräch am Mittwoch erhoffe sie sich auch einen Fahrplan für die Bühnen und Theater, damit die neue Spielzeit vorbereitet werden kann.
Den finanziellen Verlust etwa der Dresdner Semperoper bezifferte Ministerin Klepsch auf rund eine Million Euro pro Monat. In den SKD waren es Ackermann zufolge im ersten Monat etwa eine Million Euro, im zweiten seien es 1,5 Millionen Euro an Einbußen.
"Das Virus ist mitten unter uns und wir müssen lernen, damit umzugehen", sagte Ministerin Klepsch. Für die Museumsöffnungen gelte wie auch in anderen Beriechen: Der Schutz der Besucherinnen und Besucher sowie des Personals sei zu gewährleisten.
"Die zurückliegenden Wochen haben klar gemacht, wie wichtig Kulturangebote, wie wichtig Museen für die Gesellschaft sind", sagte der Vorsitzende des Sächsischen Museumsbundes und Direktor des Dresdner Verkehrsmuseums, Joachim Breuninger. Kultur lasse sich nur sehr begrenzt in den virtuellen Raum verlagern. Digitale Angebote könnten einen Museumsbesuch nicht ersetzen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
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