Die sächsische NS-Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein verzeichnet für 2018 einen neuen Besucherrekord. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 13.757 Personen in die Gedenkstätte zur Geschichte der nationalsozialistischen Krankenmorde gekommen, teilte die Einrichtung am Freitag in Pirna (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge) mit. Damit sei 2018 das besucherstärkste Jahr seit Eröffnung der Gedenkstätte im Jahr 2000 gewesen.
Besonders erfreulich ist den Angaben zufolge der deutliche Anstieg von interessierten Schulgruppen. Nahmen 2017 noch 158 Klassen an einer Führung durch die Gedenkstätte teil, seien es im vergangenen Jahr 223 gewesen. Insgesamt fanden 372 Führungen statt.
Ebenfalls hoch bleibe die Zahl der Anfragen zu Opfern von NS-Krankenmorden, hieß es. Fast täglich erreichten die Gedenkstätte Bitten von Angehörigen, sie bei der Klärung des Schicksals eines verstorbenen Verwandten zu unterstützen.
In der Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein ermordeten die Nationalsozialisten in den Jahren 1940/41 rund 13.720 vorwiegend psychisch kranke und geistig behinderte Menschen. Sie wurden im Rahmen der nationalsozialistischen Krankenmorde, der sogenannten »Aktion T4«, in einer Gaskammer im Keller der Anstalt umgebracht.
Zudem starben in Pirna-Sonnenstein im Sommer 1941 mehr als tausend Häftlinge aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern im Rahmen einer »Sonderbehandlung«. Lange Zeit blieb der Massenmord in Pirna nahezu vergessen. Erst nach 1989 drang er allmählich in das öffentliche Bewusstsein.
Bürgerinnen und Bürger der Stadt Pirna sowie Angehörige der Ermordeten engagierten sich seit 1991 im »Kuratorium Gedenkstätte Sonnenstein e.V.« für die Einrichtung einer Gedenkstätte. Sie wurde schließlich im Juni 2000 am historischen Ort eingeweiht. Seitdem erinnern ein Gedenkbereich und eine Dauerausstellung an die Geschichte dieses Ortes während der Zeit des Nationalsozialismus.
Internet:
www.pirna-sonnenstein.de
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