Sorbisches Museum zeigt neue Ausstellung
Zahlreiche Veranstaltungen der Lausitz widmen sich dem ReformationsjubiläumDas Sorbische Museum in Bautzen zeigt ab 26. März die Ausstellung "Fünf Jahrhunderte. Die Sorben und die Reformation". Dabei gehe es darum zu zeigen, welchen Einfluss die Reformation auf die autochthone slawische Minderheit in Deutschland hatte, teilte das Museum am Montag in Bautzen mit.
Im Mittelpunkt stehe Martin Luthers Forderung nach Gottes Wort in der Muttersprache und dessen Bedeutung bis in die Gegenwart. Als Gesicht der Reformation werde der sorbische Pfarrer Wenzel Warich aus Göda vorgestellt, der den Katechismus Luthers erstmals ins Obersorbische übersetzte. Dazu werden auch verschiedene Führungen und Angebote für Schulklassen angeboten. Die Ausstellung soll bis zum 27. August auf der Bautzener Ortenburg und in der Michaeliskirche gezeigt werden.
Fachlicher Berater ist der sorbische Superintendent Jan Malink. Mit gleichem Titel werde der Domowina-Verlag am 26. März 2017 pünktlich zur Buchmesse in Leipzig ein Buch vorstellen. Vom 24. bis 26. November 2017 folgt eine Fachkonferenz des Sorbischen Instituts zum Thema Reformation und Konfessionsbildung bei den kleinen Völkern Europas“, unterstrich Andrea Paulik, Kuratorin im Sorbischen Museum Bautzen für die Bereiche Kultur geschichte und Literatur-
Außer den Sorben widmen sich 2017 viele weitere Gruppen dem Reformationsjubiläum. Die Städtischen Museen Zittau organisieren die Ausstellung „Ganz anders. Die Reformation in der Oberlausitz“. Vom 30. Juni 2017 bis 7. Januar 2018 ist sie zu sehen. Schwerpunkt ist die religiöse Toleranz und Offenheit der Oberlausitz. Die Ausstellung geht zudem auf prägende Persönlichkeiten der Reformation tiefer ein. „Wir wollen vor allem mit Schulen zusammenarbeiten. Und das in Zittau, in Görlitz und darüber hinaus“, sagte Dr. Peter Knüvener, Direktor der Städtischen Museen Zittau. Darauf legt auch das Schlesische Museum Görlitz Wert. Es zeigt die Ausstellung „Reformation im östlichen Europa“. „Wir bereiten 15 Tafeln vor. Sie zeigen die Entwicklung des evangelischen Lebens in Schlesien infolge der Reformation“, erläuterte Dr. Annemarie Franke, Kulturreferentin des Schlesischen Museums Görlitz. Die Schau ist bis zum 12. März 2018 zu sehen. Eine deutsche und ein polnische Kopie können an anderen Orten gezeigt werden.
Keine zentrale Veranstaltung zum Jubiläum gibt es im Evangelischen Kirchenkreis Schlesische Oberlausitz. Dieser reicht von Ruhland, Ortrand über Hoyerswerda, Weißwasser, Niesky bis Görlitz. „Die Verantwortung liegt bei den einzelnen Kirchen gemeinden. Bis heute sind 42 Veranstaltungen gemeldet. Wir werden Ende November, Anfang Dezember eine Broschüre dazu herausgeben“, sagte Ulrich Wollstadt, Sprecher des Kirchenkreises und zugleich Pfarrer der Evangelischen Versöhnungskirchengemeinde Görlitz. „Es wird sehr bunt werden. Die Veranstaltungen reichen von Konzerten bis zu Jugendcamps.“ Kritisch merkte er an, dass sich noch niemand aus dem Bereich Jugendarbeit und noch niemand aus dem Bereich Görlitz-Stadt mit Veranstaltungen gemeldet hat. Er verwies auch auf die immense Flut an Informationen und Terminen zum Reformationsjubiläum. „Wir behindern uns mit anderen Institutionen“, kritisierte er. „Denn keiner steckt zurück. Keiner will seine gewohnten Termine auch mal fallenlassen – zugunsten des Jubiläums. Ich schaffe es nicht einmal in der eigenen Gemeinde, dieses Jubiläum freizuschaufeln.“
Nicht nur auf die zentralen Termine, sondern vor allem auf Initiative in den Kirchengemeinden der Basis setzt Michael Seimer. Er ist Referent für die Lutherdekade und für das Reformationsjubiläum in der Evangelischen Landeskirche Sachsen. „Es ist das erste Jubiläum, das mit anderen Konfessionen auf Augenhöhe begangen wird. Wir wollen es zusammen mit anderen Christen würdig begehen“, sagte er. „Es gibt wohl kaum ein Jubiläum, das mit so einer Offenheit begangen wird“, meinte Ulf Großmann, Koordinator Kulturelle Bildung im Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien. Er bekräftigte: „Wir heute haben die Gnade, dieses bedeutsame Jubiläum mit sei nen Auswirkungen der Gedankenfreiheit und des friedlichen Umgangs mitzuerleben.“
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