Klingt gut, was der Tillich da sagt. Die AfD-Vertreterin wurde aber nicht zum Gespräch geladen, wohl eher zum Verhör durch drei Kirchenvertreter, davon ein Bischof und eine Moderatorin , die alles andere als unparteiisch war, also 3 gegen 1. Der Bischof Dröge als einladender Bischof gibt gleich am Anfang die Leitlinie aus,man könne sich nicht in einer Partei engagieren, die Mißtrauen sät und Ausgrenzung predigt, eine üble Vorverurteilung der AfD- Vertreterin also, und heizt damit die Stimmung im Saal an, der u.a.mit jugendlichen Krawallmachern gefüllt war. Die AfD-Frau verteidigte ihre Position gewissenhaft, wurde aber gegen Ende der Veranstaltung brüsk durch einen „jugendlichen Helden“, der das Podium unter dem Gejohle der anwesenden stürmte unterbrochen. Eine miese Nummer, Herr Bischof. Fazit: Die Kirche sucht keinen Dialog, sindern praktiziert ihre uralte Rechthaberei. Man lasse sie dort, denn sie kann nicht anders.
Tillich: Gespräch mit AfD richtig
Sachsens Ministerpräsident bei Bibelarbeit zu erlebenSachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hält das Gesprächsangebot des evangelischen Kirchentags an die AfD für richtig. »Ich glaube, man kann niemanden davon überzeugen, dass er vom rechten Weg abgekommen ist, wenn man nicht mit ihm gesprochen hat«, sagte Tillich am Freitag auf dem Leipziger »Kirchentag auf dem Weg«. Gesellschaft funktioniere nur, wenn alle mitmachten, betonte der Katholik. Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge hatte am Donnerstag auf dem Kirchentag mit der Sprecherin der Vereinigung »Christen in der AfD«, Anette Schultner, diskutiert.
In einer Bibelarbeit zur Geschichte vom korrupten Zöllner Zachäus aus dem Lukas-Evangelium warb Tillich für Toleranz und Respekt im gesellschaftlichen Miteinander. In der Geschichte ist der kleingewachsene Zachäus auf einen Baum geklettert, um Jesus besser sehen zu können. Zur Empörung der Umstehenden bittet Jesus ihn herunter und lädt sich zu ihm ein.
Tillich sagte, Jesus hätte Zachäus für seinen Betrug an den Armen auch anprangern und ihm eine Moralpredigt halten können. »Aber er widersteht dem Populismus der Menge und geht diesen unbequemen Weg, um etwas zu verändern.« Daraus könne man lernen, sich im Umgang miteinander einen Vertrauensvorschuss zu geben und sich einander zuzuwenden. Dabei müsse man »die Geduld aufbringen, den anderen zuzuhören und andere Positionen auszuhalten«, sagte der Ministerpräsident. Nur, wenn man niemanden links liegen lasse, könne sich gesellschaftlicher Zusammenhalt entwickeln oder erhalten bleiben.
Populismus und Neiddebatten erteilte Tillich dabei eine deutliche Absage. »Beides ist destruktiv und bringt uns nicht weiter«, sagte der CDU-Politiker.
Ich verstehe die Kritik an der vorweg geäußerten Position des Bischofs, noch ehe das Gespräch im Gange war. Das offene Gespräch mit allen Menschen guten Willens ist Grund-Voraussetzung von Demokratie. Dazu sticht mir die Aussage aus der Bibelarbeit des MP Tillich ins Auge: 'Man dürfe niemand l i n k s liegenlassen.'
Johannes Lehnert
PS: Es hat in Sonntagskommentaren Kritik daran gegeben, dass die Ministerin von der Leyen predigen darf. (Mal abgesehen davon, dass die Predigt der Verteidigungsministerin zum sonst friedensbewegten Kirchentag ein gewisses 'Geschmäckle' hat!), wie frag-würdig ist eigentlich, dass ein Ministerpräsident eine Bibelarbeit hält? - Nicht, dass ich etwas dagegen hätte - im Gegenteil: der Kirchentag ist eine Laienbewegung! Aber mich interessiert: Gibt es für die Leyen-Predigt-Kritiker einen Unterschied zur Tillich-Bibelarbeit?
Naja, wenn das wirklich so war, finde ich es okay, sehr okay. Wenn ein führender Vertreter einer Partei (Hampel, Landesvorsitzender in Niedersachsen) deren Mitglieder zum Kirchenaustritt auffordert (das gab es letztmalig in D bei der SED!!), braucht man sich über Gegenwind nicht zu wundern. Von daher hat der Bischof alles richtig gemacht. Das Gespräch in Berlin fand im übrigen nicht in einem Saal, sondern in einer Kirche statt. Dort ist auch meiner Meinung nach kein Platz für rechte Propaganda. Und wenn die AfD nicht eingeladen wird, ningeln sie auch wieder. Also Opfer sind sie immer.
Scharfe Kritik an den beiden Volkskirchen haben führende Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD) geübt. Als eine „gezielte Attacke gegen die AfD“ bezeichnete er Äußerungen der EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann (Berlin). Die frühere Landesbischöfin sei „keine aufrechte Christin“.
Käßmanns Aussagen sind „grandioser Stuss“
Nach Worten Meuthens sind Käßmanns Aussagen „grandioser Stuss“. Ihr Vorwurf, die AfD vertrete rassistische und fremdenfeindliche Positionen und sei daher für Christen nicht wählbar, sei „infam“. Das Programm der AfD sei christlicher als das anderer Parteien. Anstatt sich mit dem AfD-Programm auseinanderzusetzen, übernähmen die Kirchen „mediale Vorurteile“ und praktizierten eine „unbiblische Dialogverweigerung“. Als „diffamierend“ bezeichnete Meuthen die Demonstration „Unser Kreuz hat keine Haken“, zu der die Kirchen zum Protest gegen den AfD-Parteitag in Köln aufgerufen hatten.
"Scharfe Kritik an den beiden Volkskirchen haben führende Mitglieder der Alternative für Deutschland (AfD) geübt. Als eine „gezielte Attacke gegen die AfD“ bezeichnete er ..."
Führende Mitglieder oder er? Und wer ist er?
Fest steht, an der AfD kommen mittlerweile weder Kirchen noch Politik vorbei - insofern hat das alles schon Unterhaltungswert. Ob diese Partei hält, was sie verspricht? Am Futtertrog gleichen sich Funktionäre aller Couleur und Parteien, Kostproben gab es ja schon. Aber derzeit ist sie eben die einzige Alternative, denn in den drängenden Problemen der Zeit sind alle anderen Parteien, die ja durchweg schon in Regierungsverantwortung waren und sind, prinzipiell einig, wie damals die "Nationale Front". Wer also nicht hilflos Islamisierung, no-go-area-Bildung, Kolonisation durch kultur-, bildungs- und oft auch arbeitsfernen Invasoren und massiver Aufblähung des Finanzsystems mit zunehmender Verschuldung und resultierender Privatisierung von Schlüsselinfrastruktur (gerade von CDU+SPD beschlossen) zusehen will, hat leider derzeit keine andere Chance. Zumindest, wenn man bestrebt ist, daß alles noch ein friedliches Ende findet.
Frau Margot Käßmann hat es nicht im Kopf „durcheinandergewirbelt“, sondern sie lebt in einer anderen Welt. Es ist eine Welt der finanziellen Sicherheit. Sehr viele „einfache“ Menschen leben in der realen Welt, in der sie sich nicht mehr sicher fühlen können.
Die AfD ist für mich eine normale Partei, die etwas andere Vorstellungen hat, wie sie heut üblich sind.
Aber Rechte oder Nazis sind sie nicht, weil die meisten Vorstellungen dieser Partei mit den Punkten von früheren Parteiprogrammen der CDUCSU vollkommen übereinstimmen.
Warum heute auch von Kirchenvertretern so ein Hass verbreitet wird, verstehe ich nicht.
Gerade der Hass sollte doch hier kein christliches Merkmal sein.
Scheinbar sind die verantwortlichen Kirchenvertreter nicht in der Lage, sachliche Gegenargumente zu erbringen.
Wer schon auf dem Tempelberg vor dem Islam seine christlichen Zeichen abnimmt, muss ja irgendwo anders seine Stärke zeigen.
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