1. Ich gehe beim Islam nicht von einer Religion aus.
2. Bestellen Sie Ihrem angeblichen Wissenschaftler, er solle einfach mal den Koran ( möglichst nahe am Original, nicht den uns hier meisten aufgetischten!) lesen
Gott bittet um Asyl
12 400 Flüchtlinge suchen in diesem Jahr in Sachsen Schutz – jeder ein einzelnes Schicksal. Ist das zu viel für uns? Es ist nie zu viel, sagt die Bibel, denn Gott selbst ist ein Fremder.Der Mann kam mit Frau und Neffen in das fremde Land. Sie hatten keinen Krieg im Rücken, wurden nicht um ihres Glaubens willen verfolgt. Es war der Hunger, sie waren Wirtschaftsflüchtlinge. Nur Wirtschaftsflüchtlinge, würden viele heute sagen, können und müssen wir all die Hungerleider dieser Welt denn aufnehmen? Die Ägypter damals taten es. Hätten sie die Fremden abgeschoben, gäbe es heute vielleicht keine Bibel, kein Volk Israel, kein Evangelium. Der Mann hieß Abraham.
Der jüdische Glaube ist samt seiner jüngeren Schwester, dem Christentum, ein Flüchtlingsglaube. Unbehaust, unterwegs, oft genug in der Geschichte verfolgt. Auch Abrahams Enkel Jakob floh mit seinen Söhnen vor dem Hunger ins reiche Ägypten. So erzählt es die Bibel. Und sie hat dieses Flüchtlingsschicksal nie vergessen, es hat sich tief in ihre Moral eingeschrieben.
»Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken«, so steht in den Gesetzen, die Mose von Gott empfing (3. Mose 33). »Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland.«
Wie ein Echo zieht sich diese Mahnung durch das Alte Testament. Denn dass Flüchtlinge immer wirtschaftlich und rechtlich in Gefahr waren, das wusste das Volk Israel selbst nur zu gut. Ihr Schutz war in biblischer Zeit durchaus alles andere als eine Selbstverständlichkeit – in Mesopotamien beispielsweise kümmerten sich die Gesetze nicht um sie. Israel ging sogar noch einen Schritt weiter: Nicht nur passiv dulden sollte das Volk die Fremden, sondern ihnen aktiv unter die Arme greifen. Auch finanziell. Auf den Feldern und in den Weinbergen sollte etwas für die Fremdlinge übrig gelassen werden (3. Mose 19,10), alle drei Jahre sollte sogar ein Zehntel der Ernte für die Flüchtlinge, Waisen, Witwen und Leviten in der Stadt gespendet werden (5. Mose 14,28).
Soweit der Anspruch. Die Wirklichkeit freilich sah auch in Gottes Volk oft anders aus. Egoismus ist kein modernes Phänomen. Angst vor dem Fremden auch nicht. Das ist menschlich.
Doch Gott will mehr. Deshalb forderten die Propheten immer wieder in scharfen Worten Recht und Gerechtigkeit für die Fremdlinge von den Gläubigen. »Aber sie machten ihre Herzen hart wie Diamant, damit sie nicht hörten das Gesetz und die Worte, die der Herr Zebaoth durch seinen Geist sandte durch die früheren Propheten«, schrieb der Prophet Sacharja, als das Unheil in Form der babylonischen Unterwerfung des Volkes Israel hereingebrochen war. »Daher ist so großer Zorn vom Herrn Zebaoth gekommen.« (Sacharja 7,12). Denn am Ende, daran lässt die Bibel keinen Zweifel, ist es Gott selbst, der die Sache der Flüchtlinge zu seiner Sache macht (Psalm 146,9).
Mehr noch: Als Gott selbst in Jesu Mensch wird, erzählt der Evangelist Matthäus seine Geschichte als die Geschichte eines Flüchtlings. In Jesu Stammbaum tauchen die Flüchtlinge Abraham, Jakob und Ruth aus dem Alten Testament auf, Jesus selbst muss als Neugeborener mit seinen Eltern vor den Mordplänen des Königs Herodes nach Ägypten fliehen (Matthäus 2, 13).
Die historische Wahrheit daran ist schillernd, theologisch aber ist sie eindeutig. Jesus erklärt sie im Gleichnis vom barmherzigen Samariter und später in seiner Rede über das Weltgericht des Menschensohnes (Matthäus 25). »Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen«, wird er zu den Gerechten sagen, die das ewige Leben erben. »Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.«
Wer diese unbehausten Fremden nicht aufnimmt, der lässt auch Gott draußen vor der Tür.
Mene mene tekel u-parsin
Häh?
Hm, was hat jetzt der Student der Religionswissenschaft damit gesagt? Wo sieht er denn die Grundlagen der islamischen Lehre?
Liebe Britta,
wo liest Du das Student? Er hat ausstudiert und arbeitet im Institut. Und die inhaltlichen Fragen müsstest Du ihn selber stellen. Soll ich eine Verbindung herstellen
Johannes
"ihm" und "herstellen?" - Finger auf "enter" ist manchmal schneller als das Bewusstsein...
Lieber Johannes,
Du kannst gern den Kontakt herstellen, allerdings bin ich ja in den Verteiler und habe die mail auch bekommen. Da ist das Internet wahrscheinlich nicht aktuell, da hatte ich nur den Studenten gefunden, u.a. bei der Jungen Islamkonferenz und bei der Kommentierung der Kommentierung zur Anklage Dieter Nuhrs. Mir scheint jedoch, er betrachtet dies auch aus profaner Sicht, damit hätte sich meine Vermutung bestätigt, daß ein interreligiöser Dialog nur auf profaner Ebene möglich wäre. Ansonsten würde mich natürlich interessieren, wo die Grundlagen der islamische Lehre gesehen werden, am besten vom Religionswissenschaftler und vielleicht von einem praktizierenden
Muslim. Aber vielleicht sind manche Grundlagen ebenso umstritten wie in unserer Kirche? Wenn aber nicht Bibel und ncht Koran due Glaubensgrundlagen der jeweiligen Religion sind, sehe ich den Weg für eine große Multikultieinheitsreligion frei, ein Gedanke, der mich auch nicht begeistert...
viele Grüße
Britta
Liebe Britta, verehrte Beo,
Das schrieb mir Dr. Kneitschel auf Euere Auslassungen zum Interreligiösen Dialog:
Guten Abend!
Die Grundlage einer Begegnung zwischen Menschen unterschiedlicher Religionen ist aus meiner Sicht zunächst einmal, dass jeder weiß, dass Gott größer ist als unsere menschlichen Vorstellungen von ihm. Daher sollte nicht an erster Stelle stehen, zu behaupten, der Glaube des anderen fuße auf nichts. Letztlich steht Gott allein am Ende der Zeit zu, über das zu richten, worin wir uneins sind. Wir begegnen uns nicht als Wissende, sondern als Suchende, die dem anderen erzählen, was sie entdeckt haben. Für Christen besteht die grundlegende Entdeckung darin, dass Jesus Christus in einmaliger Weise mit Gott verbunden ist. Davon wird im Gespräch nicht abgerückt, ebenso werden die Vertreter anderer Religionen nicht das aufgeben wollen, was sie als wahr und richtig erkannt haben. Zugleich aber glaube ich daran, dass ich meinen Glauben in der Begegnung neu und tiefer verstehe und zugleich lerne, den anderen besser zu verstehen. Ich sehe, dass auch der andere Erfahrungen gemacht hat, die ihn zu seiner Religion geführt haben. Und ich nehme diese Erfahrungen ernst.
Aus christlicher Sicht verweise ich hier auf Paulus auf dem Areopag, dem Marktplatz von Athen:
Zuerst ist er empört über Götzenbilder, die er beim Rundgang in Athen entdeckt, dann aber schaut er genauer hin. Er entdeckt das Wirken Gottes, an dem er anknüpft:
"Ihr Männer von Athen! Ich sehe, dass es euch mit der Religion sehr ernst ist. Ich bin durch eure Stadt gegangen und habe mir eure heiligen Stätten angesehen. Dabei habe ich auch einen Altar entdeckt mit der Inschrift: 'Für einen unbekannten Gott'. Was ihr da verehrt, ohne es zu kennen, das mache ich euch bekannt.“ Apg 17,16–3
Paulus deutet den Glauben der Athener im Licht der Grunderfahrungen, wie sie in der Bibel niedergelegt und in der Tradition gedeutet ist.
Paulus ist von seinem Glauben überzeugt, sieht aber Gott in der fremden Religion am Werk.
Vorbild dieser Überzeugung ist Jesus, der in einem Gleichnis einen Samariter zum Vorbild macht:
„Erinnern Sie sich an den barmherzigen Samariter! Er ist kein Jude. Er ist kein Christ. Wir wissen nichts von seinem Glauben oder von seinem Verhältnis zum Tod. Er ist nur der Nächste seines Nächsten: Er beweist Mitgefühl und Barmherzigkeit. Und ihn, nicht einen Priester oder Leviten, nennt Jesus uns ausdrücklich als Vorbild.“
(André Comte-Sponville Woran glaubt ein Atheist? Spiritualität ohne Gott. 73.)
Gott wirkt auch ohne, dass Menschen dies erkennen. Und manchmal wirkt er gerade nicht dort, wo Menschen ihn als Gott bekennen. (Matthäus 25,31-46)
Als katholischer Christ freilich kann ich mir natürlich die Sache auch abschließend noch einfacher machen und auf die Lehre der eigenen Kirche verweisen. Interreligiöser Dialog ist radikale Folge der Liebe, die nicht den anderen verurteilt, sondern gemeinsam mit dem anderen schaut, was Gott von uns hier und jetzt fordert. Papst Franziskus: "Dieser interreligiöse Dialog ist eine notwendige Bedingung für den Frieden in der Welt und darum eine Pflicht für die Christen wie auch für die anderen Religionsgemeinschaften. Dieser Dialog ist zuallererst ein Dialog des Lebens bzw. bedeutet einfach, wie es die Bischöfe Indiens vorschlagen, » ihnen gegenüber offen zu sein und dabei ihre Freuden und Leiden zu teilen «.[194] So lernen wir auch, die anderen in ihrem Anderssein, Andersdenken und in ihrer anderen Art, sich auszudrücken, anzunehmen. Von hier aus können wir gemeinsam die Verpflichtung übernehmen, der Gerechtigkeit und dem Frieden zu dienen, was zu einem grundlegenden Maßstab eines jeden Austauschs werden muss. Ein Dialog, in dem es um den sozialen Frieden und die Gerechtigkeit geht, wird über das bloß Pragmatische hinaus von sich aus zu einem ethischen Einsatz, der neue soziale Bedingungen schafft. Das Mühen um ein bestimmtes Thema kann zu einem Prozess werden, in dem durch das Hören auf den anderen beide Seiten Reinigung und Bereicherung empfangen. Daher kann dieses Mühen auch die Liebe zur Wahrheit bedeuten." Evangelii Gaudium 250
Wir wollen gemeinsam wachsen und der Stadt Bestes suchen!
Dr. Ernst-Ulrich Kneitschel
Menckestr.40
04155 Leipzig
0341/22 54 212
1. Da ich nichts von dem Genderquatsch halte, dürfen Sie mich ruhig weiter in der männlichen Form anreden!
2. Muß man diesen Doktor kennen und ist dessen (private?) Meinung Gesetz?
3. Läßt Paulus nicht alle "Götter", schon gar nicht heidnische Wüstengötter=Allah als gleichwertig stehen
4. Ansonsten: siehe oben!
Die Ausführungen von Herrn Dr. Kneitschel bestätigen im Prinzip das, was ich schon aufführte: daß interreligiöser Dialog auf vordergründig profaner Ebene zu suchen ist. Ansonsten hat Paulus m.W. nicht gesagt, daß die Griechen ihre ganzen Gottheiten weiter verehren sollen und anstelle des unbekannten Gottes nun zusätzlich dem Judengott ein Plätzchen einrichten... Das widersprüche nämlich dem ersten Genot, zu dem sich hier komischerweise noch niemand geäußert hatte. Ansonsten stimme ich natürlich auch voll zu, daß Gott größer ist als menschliche Vorstellungen von ihm....
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