Lieber Herr Gärtner,
wo haben Sie diese falschen Zahlen her? Selbst offizielle Medien, die es mit den Zahlen immer nocht nicht so genau nehmen, schrieben von nur 1000 Leuten beim "Bürgerfest"!
Leute, die bei Pegida vor Ort waren sprechen von ca. 15000 Leuten und einer handvoll linker Kindergegenbrüllern.
In beiden Fällen ist es doch wohl kaum deutlicher abzulesen, daß " die übergroße Mehrheit der Dresdner" eben nicht diesen "Protest(Hetz)-Bürgerfest"lern hinterherlaufen!
Ja, der Sup. hat Recht, "Gesprächsversuche" mit Pegida-Anhängern seien oft kein Dialog mehr. Die Verrohung von Sprache und Sitten sei bedrückend. Wo Gespräche in Beschimpfungen ( Pack, Dunkeldeutsche, Nazis, Pöbler, Rechte,...)ausarten, müsse man sie abbrechen
Kein Dialog mehr
Nach Pöbeleien haben auch Dresdner Christen Pegida satt – und gehen selbst auf die StraßeNach zwei Jahren Pegida scheint die Geduld demokratisch gesinnter Dresdner am Ende. Am deutlichsten wurde vor der Dresdner Frauenkirche beim Protest-Bürgerfest gegen die allwöchentlichen asyl- und islamfeindlichen Demon-stranten Frank Richter, Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung. Immer wieder hatte er als Moderator das Gespräch mit deren Anhängern gesucht und dafür auch Kritik geerntet. Nun rief er Pegida-Organisator Lutz Bachmann und dessen Anhängern zu: »Hören Sie endlich auf, in dieser Stadt herumzuschreien! Politiker und Verwaltung haben es satt, Pegida weiter politisch zu pampern.« Die übergroße Mehrheit der Dresdner wolle Hass und Hetze, die Montag für Montag verbreitet würden, nicht mehr ertragen. »Es entspricht nur nicht ihrem Stil zurückzuschreien.« Etwa 3000 Menschen hatten sich zu dem Bürgerfest versammelt. Weitere rund 3000 demonstrierten an anderer Stelle.
Mit den Pöbeleien gegen Besucher des Gottesdienstes in der Frauenkirche zum Tag der Deutschen Einheit haben Pegida-Anhänger für viele eine rote Linie überschritten. »Abscheulich« nannte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP), was er dort erlebt hatte. Diese selbst ernannten Patrioten hätten sich als Gegner der Demokratie und des Staates entpuppt. Die wichtigste Frage sei: »Ist das unser Dresden? Wollen wir unsere Stadt weiter von Pöblern und Hetzern kaputtmachen lassen?« Die Straße dürfe nicht denen überlassen bleiben, die sie für Hetze und Rassismus missbrauchten.
Frauen mit Kopftüchern oder Menschen mit anderer Hautfarbe zu beschimpfen, sei »unerträglich« und »menschenunwürdig«, sagte Christian Behr, Superintendent von Dresden Mitte, beim Friedensgebet zu Beginn des Bürgerfestes. Gesprächsversuche mit Pegida-Anhängern seien oft kein Dialog mehr. Die Verrohung von Sprache und Sitten sei bedrückend. Wo Gespräche in Beschimpfungen ausarten, müsse man sie abbrechen. Gegner von Pegida sollten nicht versuchen, noch lauter zu brüllen und Schmähungen nicht mit Schmähungen zu beantworten, sondern Ruhe bewahren, so der Superintendent.
Auf der einen Tag vorverlegten Zwei-Jahres-Feier hatte Pegida-Organisator Siegfried Däbritz vor etwa 8000 Anhängern verkündet: »Ihr werdet uns nicht los!« Er versicherte, am »Widerstand gegen die Völkerwanderung« festzuhalten und bezeichnete Bundespolitiker als »Halunken«. Die Demonstranten reagierten in gewohnter Weise mit Rufen wie »Volksverräter!« oder »Lügenpresse!«.
Eigentlich kann man den Dresdnern zu dieser Einsicht nur gratulieren -- allein, sie kommt ein wenig spät. Das haben wir in Leipzig vor eineinhalb Jahren schon gewußt. Wer wie die rechten Pöbler am 03.10. ein "Mindestmaß an zivilisatorischem Anstand" (BT-Präsident Lammert) vermissen läßt, braucht sich über eine solche Reaktion nicht zu wundern. Abgesehen davon war es eine unrechtmäßige, weil nicht angemeldete Versammlung, weshalb Bachmann und Däbritz jetzt auch Anzeigen der Stadt Dresden kassiert haben. Man kann nur hoffen, daß die einstigen "Pegidaversteher" nun endlich aufgewacht sind und Konsequenzen ziehen. Nachsicht mit Demokratiegegnern und Verfassungsfeinden ist hier wirklich fehl am Platz.
Lieber Leipziger,
wir wollen mal nicht vergessen, dass LPZ genauso ein Problem mit Pöblern und Hetzern hat. Sich nun also hinzustellen und "endlich!" zu rufen, ist nicht nur arrogant. Meinungen können sich auch ändern. Und damit sich Meinungen ändern können bedarf es der Information und der Reflexion. Und auch Dialog. Von vornherein zu sagen "mit denen rede ich nicht" ohne es überhaupt zu versuchen, ist da keine Lösung.
Es ging in Dresden nie um den harten Kern, sondern um die Unentschlossenen, die hinterher laufen.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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