Ein Zusammenschluss von Studierenden und Mitarbeitenden der Universität Leipzig sorgt sich um mutmaßlich antisemitische Vorfälle an der sächsischen Hochschule. In einer Erklärung vom Freitag aus Leipzig beschreibt der Zusammenschluss »Associazione Sapere Aude Leipzig« konkrete Fälle.
So soll es bei einem Plenum des Studentenrates der Universität Leipzig am Dienstag zu antisemitischen Äußerungen gekommen sein, die unwidersprochen blieben. Zudem habe es Sympathiebekundungen mit Gruppierungen gegeben, die den Terrorangriff der Hamas gutheißen oder verharmlosen.
Zuvor hatte das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Leipzig dem Studentenrat einen Antrag auf Ausschluss von der Zusammenarbeit mit Gruppen vorgelegt, die deutlich antisemitische Inhalte verbreiten. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Der Sprecher des Leipziger Zusammenschlusses, Martin Imfeld, erklärte: »Wir sind schockiert und betroffen von der Positionierung des Studentenrates.« Die offizielle Vertretung der Studierendenschaft sei »offensichtlich nicht in der Lage, sich klar und deutlich von Antisemitismus abzugrenzen«. Damit fördere sie die Verbreitung von Judenhass.
Die Vorfälle stünden im direkten Zusammenhang mit antisemitischen Gruppen, die in Leipzig sowohl außerhalb als auch innerhalb der Universität aktiv seien. Unter anderem sei bei einer öffentlichen Kundgebung der Terror der Hamas als historischer Moment für nationale Befreiungskämpfe weltweit bezeichnet worden.
Vereinfachungen widerstehen
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