Chemnitzer Pfarrer droht nach Gerichtsurteil Entlassung
Nach der Verurteilung eines Chemnitzer Pfarrers wegen Drogenhandels erwägt die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens disziplinarische Konsequenzen gegen den Theologen.Wenn es zu einer Bestätigung des Urteils vom Montag komme, dann drohe dem Gemeindepfarrer die Entlassung, sagte Landeskirchensprecher Matthias Oelke dem Evangelischen Pressdienst (epd) in Dresden. Es würden jedoch erst die schriftliche Urteilsbegründung sowie gegebenenfalls weitere rechtliche Schritte abgewartet.
Der Pfarrer war am Montag vor dem Landgericht Chemnitz wegen Besitz und Handel von Drogen zu einer zweieinhalbjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 49-jährige einem Flüchtling beim Transport der Drogen half und selbst mit Marihuana gehandelt hat. Dabei ging es den Angaben zufolge um eine Gesamtmenge von mehr als zehn Kilogramm.
Der Prozess hatte vor einer Woche in Chemnitz begonnen. Der Pfarrer war geständig. Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und sechs Monate Freiheitsentzug gefordert. Laut Landeskirchensprecher Oelke wurde gegen der Pfarrer bereits im Juni 2018 nach Bekanntwerden des Falls ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Dieses war jedoch für die Zeit des Prozesses ausgesetzt worden.
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