In der Michaeliskirche Leipzig geht es um Zins und Wucher
Finanzwissenschaftler ist Gast am 19. FebruarAm Sonntag, dem 19. Februar, hält der Leipziger Finanzwissenschaftler Thomas Lenk um 10 Uhr eine Rede im Gottesdienst der evangelisch-lutherischen Michaeliskirche am Leipziger Nordplatz. Das teilte die Kirchgemeinde mit. Lenk ist Professor für Finanzwissenschaft an der Universität Leipzig und spricht zum Thema „Zins und Wucher“. Er nimmt dabei unter anderem Bezug auf mehrere biblische Texte sowie kritische Äußerungen Martin Luthers zum frühkapitalistischen Bankenwesen.
Im Anschluss an den Gottesdienst bestehe die Möglichkeit zur Diskussion. Es ist die dritte von insgesamt zwölf „Leipziger Kanzelreden 2016/17“ der evangelisch-lutherischen Michaelis-Friedens-Kirchgemeinde, so die Organisatoren.
„Wir haben die massiven Probleme im Finanzsystem noch deutlich vor Augen, die Europa und die Weltwirtschaft in eine tiefe Krise gebracht haben“, begründet Wolfgang Ratzmann die Relevanz des Themas. Ratzmann ist emeritierter Theologieprofessor der Universität Leipzig und gehört zum Vorbereitungskreis der Kanzelreden. „Luther hat damals deutlich Kritik geübt, auch was das Verhältnis von Geld und Macht angeht. Da wollen wir weiterdenken und laden alle ein, dieses Thema anzugehen.“
Lenk ist bekannt als Fachmann für Finanz- und Wirtschaftsfragen und war als Gutachter für verschiedene Bundesländer, Kommunen und Landeskirchen tätig. Er leitet das Institut für Öffentliche Finanzen und Public Management an der Universität Leipzig und ist seit 2011 Prorektor der Universität. Seit 2011 ist Peer Steinbrück am selben Lehrstuhl Honorarprofessor.
Die Kirchgemeinde erwartet auch bei dieser Kanzelrede wieder zahlreiche interessierte Besucher. Schon bei der Auftaktveranstaltung mit Friedrich Schorlemmer kamen über 500 Interessierte. Bei Gregor Gysi war die Michaeliskirche mit über 800 Plätzen voll besetzt. Gysi äußerte sich später bei einem Fernsehgespräch mit Markus Lanz positiv über das große Interesse an seiner Kanzelrede.
Die Kirchgemeinde erhoffe sich von den Kanzelreden zum Reformationsjubiläum Impulse für die Zukunft in der Stadt und der Gemeinde unter dem Motto „Die Reformation geht weiter!“
Zu den weiteren Rednern zählen Katrin Göring-Eckardt, Heiner Geißler, mehrere Landesbischöfe und Peter Hahne.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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