Filmpremiere »Das Hirtenamt in Frauenhand« – Frauen seit 50 Jahren im Amt
Landeskirche feiert JubiläumMit unterschiedlichen Veranstaltungsformaten in Dresden und Meißen wird in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens am 13. und 14. November der Dienst von Frauen im Pfarramt gewürdigt. 1966 wurden die ersten Theologinnen aufgrund des Kirchengesetzes von 1965 ordiniert. Trotz gleicher Ausbildung war dies für Frauen vorher nicht möglich. Der segensreiche Dienst der ordinierten Theologinnen im Verkündigungsdienst sei ein wertvolles Markenzeichen für den Protestantismus. »50 Jahre Frauenordination ist ein Grund zum Feiern und die Arbeit der Pastorinnen und Pfarrerinnen zu würdigen«, so Matthias Oelke vom Landeskirchenamt.
In Meißen wird am Sonntagabend um 21 Uhr im Kino, Theaterplatz 14, die Filmpremiere »Das Hirtenamt in Frauenhand – 50 Jahre Frauenordination« zu erleben sein. Gemeinsam mit Dokumentarfilmer Christian Rabending interviewte Kathrin Wallrabe Theologinnen und stellte Fragen zu Beruf, Familie und Veränderungen. Die Fragen nach der Unterschiedlichkeit von Frauen und Männern, nach dem Zusammenleben und den Veränderungen in der Gesellschaft zeigen, dass das Thema nicht nur im innerkirchlichen Rahmen lohnenswert zu diskutieren ist.
Der Filmabend am 13. November ist öffentlich, kostenfrei und ein Besuch ist ohne Anmeldung möglich.
Wie es weltweit um die Frauenordination steht und wie der geschichtliche Hintergrund einzuordnen ist, soll am Montag, 14. November, in einem Symposium »Das Hirtenamt in Frauenhand« mit Vorträgen und Gesprächen in der Evangelischen Akademie Meißen reflektiert werden. Zudem spricht am Nachmittag die Theologin Dr. Elaine Neuenfeldt vom Lutherischen Weltbund in Genf über die »Bibel als befreiende Kraft zur Überwindung von Geschlechterklischees«. Zur Veranstaltung, die um 15 Uhr beginnt, muß sich angemeldet werden.
Bereits im Rahmen der Herbsttagung der 27. Landessynode (11.–14. November) in der Dreikönigskirche in Dresden wird das Jubiläum mit einem Festgottesdienst und einem anschließenden Empfang gewürdigt. Der Gottesdienst wird von Theologinnen mitgestaltet; die Predigt hält Landesbischof Carsten Rentzing. Beim anschließenden Empfang wird es ein Podiumsgespräch mit Zeitzeuginnen und anderen Gästen geben. Anlässlich des Jubiläums wird die Festschrift: »gerufen – berufen – 50 Jahre Frauenordination in der EVLKS« präsentiert und der Film »Das Hirtenamt in Frauenhand« gezeigt.
Es stehen Grußworte der Sächsischen Staatsministerin für Gleichstellung, Petra Köpping (SPD), der Oberkirchenrätin Dr. Bergmann, Leiterin des Referates für Chancengerechtigkeit der EKD und Dr. Elaine Neuenfeldt auf dem Programm. Erwartet werden weitere Frauen aus dem Kreis der Landtagsabgeordneten, Pfarrerinnen und Pastorinnen aus anderen Ländern, frühere Pfarrerinnen »der ersten Stunde« sowie internationale Gäste, beispielsweise aus Lettland und Polen.
Die Broschüre ist in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten Kathrin Wallrabe und dem sächsischen Theologinnenkonvent entstanden, in der historisch, aktuell und praktisch auf die Entwicklungen eingegangen wird. Faktenreich und durch Biografien von Pfarrerinnen der ersten Stunde ergänzt, werden die damaligen Auseinandersetzungen um die Frauenordination in der Landeskirche geschildert. Auch auf aktuelle Fragen in der Landeskirche auf dem Weg zur gerechten Gemeinschaft von Frauen und Männern wird eingegangen. Das Material ist abrufbar bei Kathrin Wallrabe, kathrin.wallrabe@evlks.de.
2016 ist es 50 Jahre her, dass die ersten Frauen in der Landeskirche offiziell ordiniert wurden und als Pastorin arbeiten konnten, nachdem es in der Kriegs- und Nachkriegszeit bereits als Notlösung praktiziert worden war. Ausschlaggebend war das Gesetz über das Amt der Theologin von 1965. Zuvor studierten Frauen zwar auch Theologie, das Amt des Gemeindepfarrers war allerdings nach der Verfassung der sächsischen Landeskirche nur Männern möglich. Die Entwicklung zur Gleichstellung von Frauen und Männern im geistlichen Amt war durchaus nicht einfach. Heute wird die Gemeinschaft von Frauen und Männern im geistlichen Amt als große Bereicherung erlebt. »Kirche ist auf dem Weg zur Gerechtigkeit, das zeigt diese Geschichte«, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der Landeskirche Kathrin Wallrabe. Auch für zukünftige Entwicklungen von Kirche bedeute dies, dass Veränderungen möglich seien, ohne dass vom Kern des Evangeliums abgewichen werde.
Impressionen Frühjahrssynode 2024
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