Angesichts der anhaltenden Hitze und Trockenheit hat die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Ilse Junkermann, dazu aufgerufen, die Zeichen des Klimawandels ernst zu nehmen. In diesen Tagen werde deutlich, dass Regen kein »schlechtes Wetter« sei, sondern für alle Geschöpfe elementar notwendig, sagte Junkermann am Freitag in Erfurt. Derzeit nehmen in Mitteldeutschland die Wald- und Feldbrände zu, Land- und Forstwirte haben extreme Einbußen und in einigen Regionen wird bereits das Trinkwasser knapp.
Junkermann sagte: »Während der Klimawandel in anderen Teilen der Welt längst zur Überlebensfrage geworden ist, spüren nun auch wir immer öfter seine besorgniserregenden Auswirkungen.« Es sei höchste Zeit, die für viele Menschen schon heute katastrophale Entwicklung zu stoppen, die wir mit unserem grenzenlosen Handeln anrichteten. »Unser Wohlstandsprogramm, immer mehr und noch mehr haben zu wollen, ist zur Gefahr für die Menschheit geworden. Nur mit einer ›Ethik des Genug‹ können wir den zunehmenden Problemen begegnen.«
Zudem sollten auch die Denkweisen überprüft werden, so die Landesbischöfin. Regen gelte für viele Menschen als schlechtes Wetter. Dies zeige, »wie wenig verbunden wir mit dem Kreislauf der Natur sind, wie wenig verwurzelt mit der Erde und wie egoistisch in unseren Ansprüchen«.
Sigrun Höhne, Beauftragte der EKM für den Dienst auf dem Land, verwies auch auf die extremen Ernteausfälle mit hohen wirtschaftlichen Einbußen für die Landwirte. »Solch eine Dürre ähnelt zumindest in den ökonomischen Auswirkungen der Dramatik von Hochwasser«, sagte sie. EKM-Forstreferentin Susann Biehl fügte hinzu, es habe noch nie so viele Wetterextreme mit enormen Schäden gegeben wie in den vergangenen Jahren. Neben der Waldbrandgefahr kämen Schäden durch Stürme, der Ausfall jung gepflanzter Bäume durch Trockenheit, die Massenvermehrung von Schadinsekten und der Trockenstress für die Bäume hinzu.
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