Kurz vor dem ersten Jahrestag der Tötung des Chemnitzers Daniel H. hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) in der sächsischen Stadt eine Dokumentation zu den Ereignissen und ihren Folgen vorgestellt. Zu der Vorführung am Donnerstagabend waren auch einige der Protagonisten des Films gekommen, darunter AfD-Mitglied und "Pro Chemnitz"-Ordner Arthur Österle und Margarete Rödel von der Grünen Jugend. Die Dokumentation "Chemnitz - Ein Jahr danach" soll am Montagabend im Ersten ausgestrahlt werden.
Bei einem Publikumsgespräch nach der Vorstellung werteten einige Zuschauer den Film als einen Schritt zu mehr Dialog in der Stadt. Einzelnen Stimmen, wonach rechten Protagonisten im Film zu viel Raum gegeben werde, traten die Verantwortlichen entgegen.
"Wir sind der Meinung, dass das, was wir in dem Film sehen, auch ein Spiegel der Realität ist, und die kann man nicht abschneiden", sagte Redakteurin Anja Riediger. "Wir finden, man muss es einfach zeigen." MDR-Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi erklärte, es sei wichtig, zu versuchen, die Lebenswirklichkeit der Menschen abzubilden. Dies führe auch zu Problemen und Konflikten, denen sich der Sender stellen müsse.
Ursprünglich war im Anschluss an die Vorführung eine Podiumsdiskussion geplant gewesen, an der auch die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) teilnehmen sollte. Nach heftiger Kritik an der geplanten Teilnahme Österles sagten zunächst Rödel und später auch Ludwig ihre Teilnahme ab. Der MDR wandelte das Format daraufhin in ein Publikumsgespräch um.
In Chemnitz war am 26. August 2018 am Rande des Stadtfestes der 35 Jahre alte Daniel H. erstochen worden. Ein weiterer Mensch wurde verletzt. Das Landgericht Chemnitz sprach am Donnerstag den 23 Jahre alten Syrer Alaa S. des gemeinschaftlichen Totschlags und der gefährlichen Körperverletzung schuldig und verhängte eine Haftstrafe von neuneinhalb Jahren. Sein mutmaßlicher Mittäter, der Iraker Farhad A., ist flüchtig. Die Verteidigerin des Verurteilten legte Revision gegen das Urteil ein.
Rechte Gruppen hatten die Tat vor rund einem Jahr mehrfach für ausländerfeindliche Demonstrationen instrumentalisiert. Dabei kam es zu Ausschreitungen und Attacken gegen ausländisch aussehende Personen, wie Videosequenzen zeigen. Die politische Bewertung der Vorfälle führte zu einer Krise in der Bundesregierung. Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen wurde in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Zudem riefen die ausländerfeindlichen Vorfälle breiten Protest der Zivilgesellschaft hervor. Zu einem Konzert gegen Fremdenfeindlichkeit kamen am 3. September 2018 rund 65.000 Menschen nach Chemnitz.
Info: Der Film "Chemnitz - Ein Jahr danach" soll am Montag, den 26. August um 22.45 Uhr im Ersten ausgestrahlt werden.
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