Der Leipziger Thomanerchor hat dem Stadtarchiv Leipzig zahlreiche Dokumente und Archivalien übergeben. Dabei handle es sich um historische Verwaltungsunterlagen, Konzertplakate und Personalakten, teilte das Stadtarchiv am Dienstag in Leipzig mit. Es seien zudem Fotoalben und Schülerarbeiten sowie Berichte und Mitbringsel von Konzertreisen darunter. Das Material befinde sich in 47 Umzugskartons mit 35 laufenden Metern Archivgut sowie einer dreistelligen Zahl an Plänen und Plakaten.
Damit werde der umfangreiche Bestand zu einem der ältesten Knabenchöre Deutschlands für die Forschung gesichert und langfristig nutzbar gemacht, hieß es. Leipzigs Verwaltungsbürgermeister Ulrich Hörning (SPD) erklärte, der Thomanerchor stehe »wie keine andere Leipziger Institution mit über 800-jähriger Tradition für musikgeschichtliche Kontinuität«.
Der Geschäftsführer des Thomanerchors, Emanuel Scobel, erklärte, es sei wichtig, die Unterlagen für kommende Generationen zu erhalten. Der Direktor des Stadtarchivs, Michael Ruprecht, verwies auf das Interesse von Forschern aus aller Welt.
Zum Thomanerchor gehören rund 100 Jungen im Alter von neun bis 18 Jahren. Der künstlerische Schwerpunkt liegt auf der Pflege der geistlichen Musik. Angestammter Platz ist die evangelisch-lutherische Thomaskirche Leipzig. Als Thomaskantor hat der Schweizer Andreas Reize die musikalische Leitung. Er ist in diesem Amt der 18. Nachfolger von Johann Sebastian Bach (1685–1750).
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