Ja, da haben Sie Recht, diese Ungeheuerlichkeit geht jetzt durch die ganze Presse:
http://www.pi-news.net/2015/02/dresden-105-496-euro-fuer-anti-pegida-dem...
Die Welt in schwarz und weiß
Fundamentalismus ist ein Kind der Angst: Die einen fürchten um ihre Freiheit, die anderen um Gottes Wort. Auch in Sachsens Landeskirche ist das zu spüren.Religion rüttelt die Menschen wieder. Auf die gesamte Menschheitsgeschichte gesehen ist das nichts sonderlich Neues – im weitgehend atheistischen Ostdeutschland allerdings schon. Zehntausende gehen auf sächsische Straßen gegen die Islamisierung des Abendlandes, Islamisten wiederum drohen mit Terroranschlägen in Dresden, und Fernsehsender recherchieren alarmierend so wie gerade der MDR über christlichen Fundamentalismus.
Hat das eine mit dem anderen zu tun? Nein – und irgendwie doch. Der Begriff des Fundamentalisten ist eine christliche Erfindung, konservative Protestanten in den USA gaben sich vor gut 100 Jahren selbst diese Bezeichnung. Sie wollten mitten im Strudel der Moderne zurück zum Fundament, zur irrtumslosen Bibel – gegen eine liberale Theologie, die historisch-kritisch jeden Stein in ihr umdrehte.
Heute ist der Begriff zum Angstbild geworden. Und zur rhetorischen Keule. Je fremder einer Gesellschaft die Religion wird, desto furchterregender erscheint sie ihr, wenn sie mehr beansprucht als nur Wellness für die Seele. Eine linksliberale Öffentlichkeit hat Angst vor einem konservativen Christentum, die Konservativen von Pegida haben Angst vor einem konservativen Islam. Auch Salafisten wollen schließlich zurück zur reinen Lehre. Das Urteil: Fundamentalismus.
Was die Kritiker am stärksten beunruhigt: Dass Gläubige aus heiligen Schriften Forderungen ableiten für die ganze, im Osten mehrheitlich nicht-gläubige Gesellschaft. Das muss als Bedrohung gesehen werden. Scharia statt Grundgesetz? In Deutschland bislang undenkbar. Doch auch der jährliche »Schweigemarsch für das Leben« in Annaberg-Buchholz, bei dem hunderte Christen gegen straffreie Abtreibungen protestieren, wird in einer Studie der grünen Böll-Stiftung als Beleg für Fundamentalismus – diesmal christlicher Art – angeführt.
Oder die Debatte über gleichgeschlechtliche Paare in Pfarrhäusern, die seit Jahren in Sachsen schwelt. Eliten in Politik, Medien und Kirchen mutet das archaisch an, oder gar rechtsextrem: Haben Grundgesetz, Wissenschaft und aufgeklärte Menschenfreundlichkeit da nicht längst das letzte Wort gesprochen? Dass Gläubige sich in ihrer Ablehnung von Homosexualität durch die Heilige Schrift gebunden fühlen, können sie nicht verstehen. Beide Seiten begegnen einander nicht selten mit einem Gefühl von moralischer Überlegenheit. Den Unmut der Unverstandenen schürt das nur noch weiter. Siehe Pegida.
Neu ist dieser Konflikt nicht. Stellt man sich die Propheten des Alten Testaments lebendig vor Augen, man würde sie heute Fundamentalisten nennen. Radikale, Feuerköpfe, göttliche Rechthaber. Ihnen ging es freilich mehr um Gerechtigkeit als um Homosexualität, um die Treue zu Gott und eine gepfefferte Watsche an eine blasse Amtstheologie ging es ihnen aber auch.
Was heute aber wirklich neu ist: Mit Gott lässt sich in einer Gesellschaft, in der viele an keinen Gott mehr glauben, nicht länger Politik machen. Die Menschen sind so frei von Bevormundung wie noch nie, und sie wollen es bleiben. Auch die Gläubigen leben – gebunden nur an Gott und ihr Gewissen, wie es Luther und die Pietisten vordachten – ihren Glauben so individuell wie noch nie. Doch zugleich suchen nicht wenige Gläubige im Meer dieser Freiheiten nach sicheren Fundamenten. Sie suchen im Überfluss all der Zweideutigkeiten das Eindeutige, das Wahre. Das Schwarz und das Weiß.
Das kann hart machen. Oder weich, wo sich das Eindeutige in der Liebe Gottes zu den Menschen finden lässt. Dies könnte ein Fundament sein, auf dem sich auch Nicht- und Andersgläubige treffen könnten. Ein Fundamentalismus ohne Bedrohung und Angst.
Schöne Grüße von "S. Atire" und "P. Flasterstein"!
Noch mehr Presse zum Skandal in Dresden:
http://www.mmnews.de/index.php/politik/36554-dresden-anti-pegida
Bei den Zahlen noch ein wenig "geschummelt", sonst aber relativ objektiv:
http://www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Cegida-verzichtete-auf-Marsch...
Britta schreibt:
12. Februar 2015, 21:55
Liebe Britta,
nein, nein! Das ist schon ganz richtig. Der Adler, der den Fisch fängt, ist ein antichristliches Symbol. Und nun zählen Sie doch mal eins und eins zusammen. Da ist einer, der seit Jahren auf verschiedenen Seiten gegen die offizielle Kirche hetzt (von der er sich nach eigenen Angaben auch noch bezahlen lässt). Er verunglimpft Bischöfe und Bischöfinnen und Pfarrer und Pfarrerinnen – von anderen ChristInnen ganz zu schweigen (denen er Lobby-Arbeit für irgendwelche Verbände unterschob, während diese für und um ihre Kirche stritten) – und die ganze EKD. Zugleich verteidigt er Pro Köln (! Sei ja demokratisch gewählt. Sie kennen die Wahlergebnisse von 33? Auch demokratisch – als ob das etwas über die Gruppierung aussagt!) und stellt unentwegt Webseiten ein, die ja sehr schnell zeigen, wes Geistes Kindergartengruppe dahinter steht. Wenn es aber darum geht, eigene christliche Gedanken – die man dafür ja haben muss – einzustellen, schweigt es. Warum nur? (Sie erinnern sich sicher an fadenscheinige Ausreden, als wir unsere Andachten zum Heiligen Paulus eingestellt und Sie um einen Beitrag geradezu gebettelt hatten?) Und jetzt eine Webseite mit dem Adler als Leitsymbol – was liegt da denn näher? (Vielleicht ist es ja nur eine Verschwörungstheorie? Wenn aber nicht? Was soll man nur glauben?)
Nun aber ernst: Und zu Dresden und der sächsischen Landesregierung: Beide werde ich nicht verteidigen! Und auch die Staatsdemo werde ich nicht verteidigen. Dafür fühle ich mich genauso wenig zuständig wie für die Verteidigung des Kirchentages.
Herzlich
Ihr Paul
Einfach nur lächerlich!
Aber so ist es eben, wenn man keine Argumente hat!
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